Hallo Leute,

eigentlich hatte ich ja nicht mehr vor, in diesem Frühjahr den Buchenwald aufzusuchen.
Aber bei diesem Wetter konnte ich es mir einfach nicht verkneifen, dort nochmal für ein
Stündchen vorbeizuschauen.

Die Winterpilze scheinen sich jedenfalls verabschiedet zu haben. Kein einziger Seitling
war mehr dort und selbst die geweihförmigen Holzkeulen waren schon mal besser drauf.
Irgendwelche becherlingsartige Ascos konnte ich mal leider wieder nicht erkennen. Dafür aber
einige seltsame Gebilde, bei denen mir nicht einmal klar ist, ob die zu dem Moos gehören, bei
dem da sie gerade herumvegetieren, oder ob es sich um pilzartige Wesen handelt. Vielleicht sind
es ja Flechten, und damit Beides.

Hier sind die Teile:

Ein paar Wintervertreter haben sich aber doch noch gehalten, obwohl sie, wie die Holzkeulen,
auch ganzjährig vorkommen können.

Judasohren...

...und hier mit Exidia plana (glandulosa) im Schwitzkasten.

Erstaunlich – die ersten frischen Porlinge dieses Frühjahrs. Winterporlinge sollten es eigentlich nicht
mehr sein, die waren noch als Veteranen zu bestaunen. Auf jeden Fall mögen sie Buchenholz.

Es gibt allerdings auch Waldbewohner, welche diese Porlinge mögen, wahrscheinlich mangels
alternativer Nahrungsquellen. Irgendwelche Filzröhrlinge wären denen wohl willkommener.

Und hier der erste “richtige“ Pilz des neuen Jahres. Er wuchs mitten im Moos auf einem Buchenstumpf
und er war winzig. Höhe vielleicht so 3 cm bei einem Hutdurchmesser von max. 3 mm.
Vielleicht etwas aus der großen Rötlingsverwandtschaft?! Andere Exemplare hatte es leider noch nicht.

picts:

Damit ist das Kapitel Winterquartier jedenfalls abgeschlossen. Ab nächste Woche geht es wieder
in die Kiefern und ich würde mich nicht sehr wundern, wenn dort die ersten Morcheln warten.

Ich wünsche allen hier noch eine schöne Woche und eine erfolgreiche Pirsch, so es denn
Gelegenheit dazu gibt.

Viele Grüße Ingo