Hallo Forum,
ich habe mir heute noch einmal zwei alte Funde aus dem letzten Jahr angeschaut, die mir bis heute abend völlig rätselhaft waren. Jetzt habe ich aber zumindest eine Idee und würde gerne eure Meinung dazu hören.
Also, der 1. Fund ist mit großer Wahrscheinlichkeit eine Crepidotus-Art. Naja, das wäre ja nichts besonders Aufregendes und eigentlich nur für Mikroskopiker interessant, wenn der Pilz nicht an Moos gewachsen wäre (s. Foto). Ich hatte zunächst versucht, den Pilz mit dem Crepidotus-Schlüssel in Pilze Baden-Württembergs zu knacken. Da bin ich dann aber bei Crepidotus cesatii gelandet, was aber irgendwie nicht stimmen konnte.
Größe etwa 0,8 cm im Durchmesser, deutlich ausgeprägte Lamellen. Mikromerkmale: Sporen leicht warzig, im Schnitt 7 x 6 my groß, fast rund, Hypen mit Schnallen, Pleurozystiden größtenteils kopfig, wenige flaschenförmig, Cheilozystiden kopfig.
Als ich heute abend die Art nach Horak aufgeschlüsselt habe, bin ich tatsächlich bei einer moosbewohnenden Crepidotus-Art gelandet, und zwar C. carpatorossicus, über die ich (außer im Horak) aber rein gar nichts in der mir zur Verfügung stehenden Literatur gefunden habe. Kennt jemand die Art?
Zum anderen habe ich noch zu einer zweiten Art eine Idee, ebenfalls ein Moos-Bewohner (s. Foto 2). Beim ersten Hinschauen hatte ich eine Arrhenia-Art vermutet, was aber irgendwie nicht ganz passen konnte. Heute abend bin ich auf eine Gattung gestoßen, die mir bislang unbekannt war: Rimbachia. Im Gröger wird sie gar nicht aufgeschlüsselt, im Horak kommen zwei Arten in Frage: R. arachnoidea und R. neckerae. Leider habe ich die Art damals nicht mikroskopiert und auch nicht - warum auch immer - mitgenommen. Nun ja, meine Frage: Könnte es sich um eine Rimbachia-Art handeln? Oder bin ich völlig auf dem Holzweg? Würde zumindest gerne einen Gattungsnamen ans Foto schreiben, auch wenn sie mehr nicht mikroskopiert werden kann.
Ich danke euch schon jetzt für eure Tipps und Anregungen.
Beste Grüße Uwe

Foto 1

Foto 2