Hallo

Heute unterwegs mit Sepp (Boletus) Keller und Kony Meyer gab es nur ein Ziel:

Den "Marzuolus", - selten in unseren Breiten, begehrt als Delikatesse und sagenumwoben:
Wer ihn je gefunden hat, darf fortan einen Nimbus von entrückter Pilzweisheit, mykologischer Abgeklärtheit der dritten Stufe zur Schau tragen, ist quasi im Olymp der mit allen Wassern gewaschenen Pilzspinner angekommen.

Viele sind trotz jahrzehntelanger, hoffnungsvoller Suche gescheitert - die sanfte Trübsal, die ins Antlitz dieser Mykologen tief eingegraben ist, kann von Eingeweihten leicht gedeutet werden:
Seit dreissig Jahren kein einziger Marzuolus!

Ich bräuchte es ja nun nicht jedem auf die Nase zu binden, dass ich den Märzellerling heute gar nicht selber gefunden habe, tue es aber dennoch:
Sepp hat uns in seiner üblichen, grosszügigen Weise an seiner Freude teilhaben lassen - sein kleines Fundplätzchen an der Aare liegt übrigens, jeglicher Pilzbuch-Weisheit zum Trotz, auf 320 Metern über Meer!

Ob der Pilz wirklich so selten ist oder einfach systematisch übersehen wird, das frage ich mich seit heute ernsthaft, ich habe ihn nämlich, trotz angestrengten Auf-den-Waldboden-Starrens am bezeichneten Plätzchen nicht bemerkt und fast zertreten:

Hygrophorus marzuolus, März-Ellerling

Erst beim Ausgraben wird die Tarnung quasi aufgehoben:

Hat man einen entdeckt, und das Auge quasi "geeicht", lassen sich immer mehr dieser gut versteckten Spiessgesellen ausgraben:

So in klassischer Pilzpose, die erlaubt, "unter den Rock zu schauen", gibt sich der Marzuolus selten:

Was für ein Tag!
Meine ersten Marzuoli!
Die anderen Funde (Becherlinge, usw.) waren anschliessend quasi nur "Dreingabe", ich werde Euch jedoch die Bilder noch nachliefern...

Lieben Gruss, Harald Andres