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Moin zusammen,
Die „graue Stadt am grauen Meer“, wie Theodor Storm seine Heimatstadt beschrieb, ist gar nicht grau:  Und Möwe Jonathan fand sich auch zum Fototermin ein:
 Bei uns zuhause ist immer was los. Das musste auch Hans-Jürgen erfahren. Kaum hatten wir Kaffee getrunken und zu Abend gegessen rief ein Freund von mir an. Er hatte einen Rehbock geschossen, und so kamen wir in den Genuss zu sehen zu dürfen, wie er das Tier aus der Decke schlug und zerwirkte (und wenn ich meinen ersten eigenen Bock erlege, darf ich das endlich auch mal eigenhändig tun). Am nächsten Morgen ging es dann an die Eider. Ein Freund hatte mir sein Boot zur Verfügung gestellt, und so starteten wir vom Hennstedter Anleger:  Käpt’n Thomas tuckerte zur ersten Angelstelle:  Zunächst musste Hans-Jürgen aber erst mal Knoten lernen, um den Köder an die Schnur zu bekommen:  Als wir anfingen zu angeln, war ich mächtig beeindruckt: Sein erster Wurf, und gleich bis zum Horizont! Doch leider ohne Schnur; der Knoten war nicht fest genug. Macht nix, das war das Opfer an die Eider. Der nächste Knoten saß dann aber, und so konnten wir dann anfangen zu angeln:  Doch was wir auch versuchten, die Fische wollten nicht beißen. Leider hatte die Eider in diesen Tagen eine Hammerströmung, fast wie im Tidenbereich, und auch der Wind hatte kurz zuvor auf Ost gedreht. Beides ganz schlechte Bedingungen, um Fische zu fangen! Und was tun 2 angelnde Pilznasen, wenn nichts beißt? Natürlich Pilze suchen – vom Boot aus, selbstverständlich:  Allerdings hätte man diesen Schuppigen Porling (Polyporus squarrosus) auch kaum vom Land aus „ernten“ können:  Nach einiger Zeit weiterer erfolgloser Versuche, die Zander für unsere Gummifische zu interessieren, beschlossen wir ein kleines Päuschen, und so fuhr ich ans Ufer. Da nahm das Drama seinen Lauf: Hans-Jürgen setzte einen Fuß aufs Ufer, dass daraufhin anfing, unter seinem Fuß weg zu bröckeln. Der Rückweg war ihm auch versperrt, hatte er doch den Bug mit dem anderen Fuß weggestoßen. Und da die Schwerkraft an diesem Tage besonders stark war, neigte sich der Franke und donnerte mit seiner Backbordseite ins Wasser! So’n Schiet!  Das war Hans-Jürgens Eidertaufe. Zum Glück steht dort hinterm Deich eine kleine Schutzhütte, und bei Licht betrachtet, sah die natürliche Tarnung mit Klei und Wasser auch todschick aus:
 Wir beschlossen also eine Trockenphase, während der wir – Pilze suchten:  Dieser und auch etliche Rädchentintlinge hätten unseren Pilzmel in Verzückung gesetzt. Wir aber hielten uns mit einer genauern Bestimmung weise zurück. Nachdem Hans-Jürgen wieder einigermaßen getrocknet war (er bröckelte anschließend ein wenig), angelten wir weiter, doch ohne Erfolg. Am späten Nachmittag machten wir dann noch in Kultur und schauten uns das Holländerstädtchen Friedrichstadt an. Die Kleinodien dort sieht man als „Einheimischer“ kaum noch. Die alte Marktpumpe:  Die Straßen mit den hübschen Hausfassaden:  die Grachten:  mit ihren Booten:  Haustüren:  Eine Besonderheit, die es nur in Friedrichstadt gibt: Einige Häuser haben statt Hausnummer Bilder:  Am Sonntag wollten wir dann den Hechten in unserem Sielzug nachstellen (Sielzüge sind Be- und Entwässerungsgräben). Hans-Jürgen wählte einen grellfarbenen , flachlaufenden Wobbler, der in dem trüben Wasser eigentlich ganz gut war:  Das Werfen klappte schon hervorragend, sogar Zielwürfe hatte er schon drauf:  beeindruckt verfolgt von den Rindern auf der anderen Seite:  Um es kurz zu machen: Kein Hecht, null, nada!  Also wieder an die Eider. Vielleicht waren hier ja die Barsche bissig. Ihnen sollte es mit Würmern an den Kragen gehen. Das Aufstecken ist natürlich mit heftigen Kämpfen zwischen Angler und Wurm verbunden:  Aber schlussendlich blieb der Angler Sieger. Ein ums andere Mal warfen wir aus, aber es war wie verhext: Kein Fisch, dafür brieste der Wind auf, und pustet nachher mit Stärke 6 Schaumkronen auf die Wellen:  Zum Glück gab es dann doch noch einen Zander:  Aber um der Gerechtigkeit Ehre widerfahren zu lassen: Den bekamen wir von ein paar Freunden geschenkt, die im Boot auf der Eider saßen. Dennoch: Wir haben uns riesig gefreut, und auch ohne Fisch war dieses Wochenende wirklich fantastisch. Und nächstes mal fangen wir uns den Fisch selbst – versprochen! So, nun bin ich auf Hnas-Jürgens Bericht gespannt! Grüßlis Thomas
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