Hallo allerseits,

endlich sind sie auch in unseren Gefilden angekommen. die begehrten Großpilze. Mal schauen,
für wie lange. Wetteronline prognostiziert ja schon gruselige Aussichten. Tropenhitze zu Beginn
nächster Woche. So etwas zwei Tage davon, und alle Täublinge sind zu Stein erstarrt.

Allerdings sind sie noch nicht überall gleich, die Bedingungen. So habe ich in den vergangenen
zwei Wochen regelmäßig zwei Gebiete beobachtet. In dem einen, direkt südöstlich von Berlin,
konnte ich am vergangenen Wochenende bereits die ersten Apfeltäublinge sprießen sehen.
Einige Dutzend Meilen ostwärts, am heimischen Campingplatz, war nichts dergleichen zu beobachten.

Nach meinen langjährigen Beobachtungen konnte das für das Gebiet in Berliner Nähe nur
eines bedeuten: Bingo! Rechnung aufgegangen. Am Autobahndreieck Spreeau waren sie endlich da:

Boletus badius – Maronenröhrlinge

Natürlich noch nicht in Massen, dafür konnte ich aber so an die 50 Stück ohne größere Mühe aufspüren.
Zwischen den ganzen Maronen stand da noch “eine Einzige“, die etwas anders aussah:

Ein Steinpilz konnte es ja nimmer sein. So früh hatte ich noch nie einen gefunden, Vielleicht ist es ja
eine neue Varietät. Mein Vorschlag: Boletus badius var. edulis! Jürgens Bruder wird es wissen. ;o))

Hier ein Bildchen von der bescheidenen Ausbeute. Wie man sieht, hat mich der litauische Händler
diesmal nicht mit Gemörch beschissen. Ein paar Pfifferlinge waren heuer auch dabei.

Mit dieser Ausbeute im Kofferraum ließ es sich dann etwas entspannter zum Campingplatz reisen.
Am Samstag habe ich mir dann die dortigen Wälder etwas genauer angesehen. Auch von dort gab es
enorme Fortschritte zu vermelden. An einigen Stellen begannen verschiedene Täublingsarten zu stoßen.
Dieser hier ist übrigens noch von der Fundstelle im Spreeau:

Russula decolorans – Der graustielige Orangetäubling. Ein reiner Kiefernbegleiter, der sich in den
letzten Jahren immer rarer zu machen scheint. Gut 10 Jahre ist es her, dass es an jener Stelle bereits
Mitte Juni ein Massenvorkommen gab. Mindestens die Hälfte der Pilze war seinerzeit madenfrei.
Nach meinem Gusto vom Aroma her einer der besten Speisepilze. Diesmal hat es gerade mal ein Exemplar
in den Korb geschafft. Bereits die kleinsten Pilze waren im Stiel komplett durchgefressen. Schade drum.

Von den Täublingen am Campingplatz kann ich demnächst hoffentlich mehr zeigen. Die müssen noch
etwas wachsen. Dafür habe ich noch dieses stattliche Raubtier hier entdeckt:

Unsicheren Wulstlingssammlern möchte ich hier folgende Vorgehensweise ans Herz legen.
Man hebele den verdächtigen Pilz unterhalb des Stielansatzes komplett aus dem Boden heraus.
In der Regel kann man zweifelsfrei am “Söckchen“ erkennen, ob es sich, wie hier im Bild, um einen
sehr giftigen Pantherpilz handelt, oder um einen anderen Vertreter der Gattung.

Zum Schluß noch ein paar merkwürdige Gesellen, die mich in jeder Hinsicht verblüfften.
Vielleicht habt ihr mit der Art weniger Probleme.

Wer oder was sind wir ???

Eine schöne Restwoche noch – Ingo