Hallo Pilzfreunde,

welch ein Glück, als ich am Freitag, den 13. Juli vorsorglich Urlaub genommen hatte.
Beste Pilzbedingungen, Nieselregen und knapp 20°C.; und Regenwetter in den beiden
vorangegangenen Wochen. Hatte ich doch noch einen Forschungsauftrag zu erfüllen.

Vielleicht nochmal zur Erinnerung dieser Beitrag zum ungelösten Problem aus dem Vorjahr:

Alles Grüne Kieferntäublinge, oder was? Siehe Arbeitstitel.

Hier einige neue Erkenntnisse, sprich Fotos, zum Thema:

Minis’

Ein Pärchen

Ein Halbwüchsiger

Eine ganze Familie

Der Großpapa

Des Weiteren:

Ein Blick auf die Lamellen

Ein Detail vom Hutrand

Gut zur Hälfte lässt sich die Huthaut abziehen

Stieldetails

Innen ist er beim ausgewachsenen Fruchtkörper deutlich wattig

Hier die Farbreaktion am Stiel – links FeSO4; rechts Anilin nach ca. 10 Minuten

Diesmal habe ich auch an den Sporenabwurf gedacht:

Deutlich cremefarben! Irgendwo zwischen 30 und 40Y und 5 bis 10 M.

Damit aus dem Rennen: R. cyanoxantha und R. heterophylla

Mit diesem Farbabwurf könnten aber noch funktionieren:
R. aeruginea, R. medullata und R. parazurea - unter Anderem natürlich.

Nach meinen neueren Beobachtungen handelt es sich um einen (sehr) häufigen Täubling aus
den sandigen Kiefernwäldern auf Moos-Flechtenbewuchs. Exemplare, die in Birkennähe
fruktizierten, standen optisch auch eher in Kiefernnähe. Die meisten Exemplare fanden sich aber
In reinen Kiefernbeständen, ohne dass sich Birken in sichtbarer Nähe befanden.

Kulinarisch geben die Dinger auch nichts her. Sie riechen und schmecken so nach gar nichts.
Irgendwelche Schärfe in Teilen von Lamellen, Hutfleisch oder Stiel war nicht vorhanden.
Interessant: getrocknet riechen sie würzig-aromatisch, mit einer leicht süßlichen Note.
Fast wie irgendein Kuchengewürz.

Im Gegensatz zu Felix seinen ausführlichen Pilzporträts habe ich euch heute zwar mit
endlosen Makrodetails überschüttet. Nur ein brauchbares Ergebnis will sich so recht nicht einstellen.
Aber wir werden eines bekommen, denn ich habe einen Posten von den Täublingen trocken gelegt.

Einstweilen bleibe ich mit meinem Bestimmungsversuch bei Russula pinophilus hängen, besser
bekannt unter Russula aeruginea. ;-))

Hilfeeee!!!

Beste Grüße – Ingo