Hallo Pilzler,

wenn ich mit dem Fotoapparat durch die Wälder ziehe, habe ich immer auch
ein Stativ dabei. Weil: es gibt prinzipiell zwei Methoden, Pilze zu
fotografieren.

a) ohne Blitz
b) mit eingebautem/externem Blitz

Wenn man (wie ich bisher) ohne Blitz fotografieren will, kommt man in der
Dunkelheit des Waldes um ein Stativ nicht herum, da die Belichtungszeiten
im Sekundenbereich (teilweise bis 30 Sek. und mehr) liegen. An die zusätzliche
Tragelast des Statives hatte ich mich schnell gewöhnt und von daher war ich
eigentlich ganz zufrieden, gute Pilzfotos produzieren zu können. Wenn, ja
wenn da nicht kleine Problemchen mit dem 'ohne Blitz' verbunden wären. In
erster Linie wäre da der unerwünschte Farbstich Richtung 'Grün', der wohl
durch die lange Belichtung in Verbindung mit der Reflexion der grünen Umgebung
entsteht (das ließe sich zwar durch korrekten Weißabgleich und EBV korrigieren,
ist aber sehr lästig). Und außerdem - und das ist wohl das Wichtigste -
erscheinen die Farben bei dieser Methode enttäuschend 'blass'. Und dass die
Pilzunterseite incl. Stiel in Dunkelheit ‚absäuft’, versteht sich von selbst, oder?

Die Methode 'b)' habe ich bisher schnöde abgelehnt. Gründe für die Ablehnung
waren folgende:
1) Da der Blitz nicht aus der Linse kommt, sondern von irgendwo 'daneben',
werfen die angeblitzten Objekte starke Schlag-Schatten.
2) Der Hintergrund (von Blitzbildern) säuft in Dunkelheit/Schwärze ab (klar, da
weiter ‚hinten’ liegende Objekte ja vom Blitz weniger Licht bekommen)

Problem Nr. 1 läßt sich lösen, wenn man statt des EINEN Blitzes derer ZWEI
verwendet oder sich einen Ringblitz zulegt (das ist ein kreisförmiger Blitz,
der das Objektiv umrahmt). Die Doppelblitzvariante erscheint mir zu unhandlich
fürs Gelände und der Ringblitz hat leider den Nachteil, dass durch das frontale
Licht die Bilder kontrastarm/flau werden. Außerdem: beide Lösungen sind alles
andere als billig – alleine ein Ringblitz für meine Canon 400D kostet bei Canon
ca. 500 Euro, der 'Doppelblitz' weit über 1000 Euro …

Problem Nr. 2: hier gibt es die Möglichkeit, eine sog. Langzeitsynchronistation
vorzunehmen. D.h. man blitzt zwar, aber es wird für die Belichtung nicht
ausschließlich das Licht des Blitzes verwendet, sondern ZUSÄTZLICH das
Licht der Umgebung. Die meisten modernen Kameras unterstützen dies; gleich-
zeitig wird das unter Nr. 1 genannte Problem der Flauheit/Kontrastärme beseitigt. Selbstverständlich ist dazu weiterhin ein Stativ erforderlich!

Also brauche ich ‚nur’ noch einen bezahlbaren Ringblitz (am besten mit E-TTL II
Steuerung [die ich hier nicht erklären will]). Und: seit kurzem gibt’s das: eine
polnische Firma verkauft für ca. 90 Euro genau ein solches Teil – passend zu
allen gängigen Kameramarken. Hier ist deren Website mit dem Ringblitz
DRF-14C:
http://www.foto-tip.pl/sklep/product_info.php?products_id=904
Der Versand nach Deutschland schlägt mit kanpp 5 Euro zu Buche und dauerte
in meinem Falle 5 Tage.

Und hier zwei erste Testbilder (das erste OHNE, das zweite MIT Blitz):

Die Blitzintensität läßt sich (an der Kamera) einstellen - hier muss ich
noch experimentieren. Bei obigem Bild wäre etwas weniger 'Blitz' besser
gewesen, aber ich wollte mit diesem Beispiel den Effekt deutlich machen.

Ich jedenfalls bin hochzufrieden!