...wie die Pfiffis es in diesem Jahr im Kiefernwald schaffen, so gigantisch zu werden.
Hutdurchmesser von 10 cm sind keine Seltenheit. Oder wie hier im Bild festgehalten,
ebensolche lichte Höhen.

Nach der Literatur sollen eigentlich nur die Fruchtkörper im Laubwald solche Ausmaße erreichen.
Wenn sie sich aber durch das feuchte Moos kämpfen, verhalten sie sich ebenso. Man darf aber nicht glauben,
dass die Pfiffis in den Kiefernwäldern überall in Massen und in diesen Größen auftauchen. In meinem Fall
handelt es sich um ein relativ kleines Waldstück von vielleicht 200 x 80 Metern, wo sie sich derart ungezügelt
benehmen. In anderen Arealen sucht man sie oft vergebens. Oder man findet mal einige am Wegesrand, die
dann aber standortbedingt ein Zwergendasein fristen. Ich habe aber von Gegenden Kenntnis, da sollen sie
in ganzen Waldgebieten dicht an dicht stehen. In der Lausitz zum Beispiel. Eimerweise sollen sie dort
herumstehen. Ich kenne da einen Rentner aus dieser Region, der sammelt sie tatsächlich eimerweise,
und verschenkt sie dann. Die armen Leute, die das putzen sollen.

Ehe ich es vergesse, einen schönen Abend noch ins Sendegebiet!

Der Titel vom Thread ist heute schon etwas unglücklich ausgefallen. So werden jetzt sicher etliche
Schleierelingsfreunde etwas ernüchtert sein, wenn sie die fette Cantharelle erblicken. Ich möchte
euch nicht vollends vergrämen, und gebe somit, der Vollständigkeit halber, bekannt, was es so an
Cortinarien zu sehen gab.

Fragt nicht, worum es sich bei denen handelt. Das Übel daran ist ja oft, dass einige Arten sowohl im Laubwald
als auch im Nadelwald vorkommen können. Substrat war hier, wie immer, saurer, armer Sandboden im Moos-
Flechten-Kiefernwald. Möglicherweise gibt es ja eine Tendenz. Ich bin mir nicht mal sicher, in welche
Untergattung die reingehören. Beim den nächsten bin ich mir aber sicher, dass es sich wieder um...

...den Rotbeschleierte Hautkopf (Cortinarius phoeniceus) handelt.
Sehen sie nicht lecker aus? Leider handelt es sich um eine Art, die giftig ist, und schwere
Verdauungsstörungen hervorruft. Der größte Fruchtkörper hatte übrigens einen Hutdurchmesser von
deutlich über 10 Zentimetern!

Der nächste ist hier im Biotop unter den Schleierlingen der Speisepilz schlechthin:

Cortinarius mucosus – der Heide Schleimfuss, auch Brotpilz genannt. Im zweiten Bild kann man gut erkennen,
wie er so schön in der Sonne brutzelt. Sehr schön zartes Fleisch und milder Geschmack zeichnen die Art aus.
Bestens geeignet also für ein Mischgericht.

Zum gegenwärtigen Pilzwachstum musste ich feststellen, dass es so gut wie keine Boleten gibt.
Null Steinpilze, eine Handvoll frische Maronen, das war’s dann. Täublinge und andere Arten zeigten
sich auch nur sporadisch. Es ist mal wieder an der Zeit für eine Intensivbewässerung.
Rein zufällig sind mir dann doch noch Delikatessen begegnet. Die seht ihr hier in Sicherheitsverwahrung:

Vielleicht möchte ja Jemand eine Tip(p) abgeben.

@AKCCM und Felix, wenn ihr zuschaut: Richtig erkannt - sie schauen doch aus wie immer, nicht ?

Grüsslis und eine gelungene Restwoche

Ingo