Hallo Forum,

man mag den Titel zum Beitrag deuten, wie man möchte, aber es war ganz schön lausiges Wetter
für einen Sommerurlaub. Den Strand vom Badesee habe ich in den vergangenen zwei Wochen
nur gut bekleidet betreten. Es erinnerte schon fast an die Bedingungen, die wir so vom Brandungsangeln,
im Herbst an der Ostsee, gewohnt sind. Anstelle eines Gläschens Sangria nahmen wir abends doch
lieber mal einen Schluck Grog zu uns.

Für Pilzfreaks allerdings, erwies sich dieses Klima als geradezu paradiesisch. Ich habe gar nicht nachgezählt,
wie viele Stunden wir insgesamt mit der Pilzjagd zubrachten. Dazu kommt noch die Zeit, die wir mit dem
Wälzen diverser Pilzliteratur und der Verarbeitung der Beute zugebracht haben. Man konnte praktisch jeden
Tag die gleiche Strecke ablaufen, um innerhalb von zwei bis drei Stunden einen 5 - Kilo Korb mit Maronen
zu bestücken. Qualitätsstufe 1AAA versteht sich! Das Dörrgerät lief drei Tage durch. Die reichen nun wieder
für ein paar Jährchen. Wer an Steinpilzen interessiert war, hatte leider noch das Nachsehen. Erst zum
vergangenen Wochenende zeigten sich einige Exemplare. Erstaunlich bei der kühlen Witterung, dass davon
die meisten, auch die kleinen, schon heftig vermadet waren. Ich rechne aber damit, dass es am nächsten
Wochenende zum großen Durchbruch kommt.

Mit dem üblichen Kieferngerumpel möchte ich hier aber niemanden weiter behelligen. Das gab es schon
zuhauf in diesem Jahr. Getreu dem Motto: „unter Buchen sollst du suchen...“ habe ich es tatsächlich
geschafft, mal einen kleineren Buchenbestand ausfindig zu machen. Dort gab es einen Haufen banaler
Arten auf zwei Hektar Fläche zu bewundern, die hier schon häufiger mal vorgestellt wurden. Für mich waren
es allerdings alles Erstfunde. Kaum zu glauben, aber in meinem Winterquartier, dem großen Buchenforst
bei Wandlitz, konnte ich diese Arten noch nie auffinden. Fangen wir mal an mit diesem hier:

Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) -tödlich giftig-

Es gibt ihn also auch bei uns. Im Kiefernwald stehen ja nur die anderen Dinger rum. Die können zwar
mitunter auch ziemlich grün schimmern, stinken aber doch eindeutig muffig nach eingelagerten Kartoffeln.

Weiter:

Schwefelritterling (Tricholoma sulphureum) -giftverdächtig-

Brandiger Ritterling (Tricholoma ustale) -giftverdächtig-

ein Korallenvertreter (Ramaria spez.) -kein Speisepilz-

Herbarbeleg ist vorhanden, wenn sich den Jemand anschauen möchte.

Wie geschrieben, alles Erstfunde für mich. Vielleicht auch ganz interessant für Mitleser aus unserer Region,
falls mal einer solchen Teilen hier in der Region begegnet.

Im Folgenden noch ein kleiner Überblick über die Arten, die sich momentan so direkt auf dem Gelände
unseres Campingplatzes tummeln. Ein kleiner Auszug sozusagen:

Würziger Tellerling (Rhodocybe gemina) -essbar-

Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus) UNTER VORBEHALT -essbar-

Parasol (Macrolepiota procera) –essbar-

Nitrathelmling (Mycena capillaripes) UNTER VORBEHALT –kein Speisepilz-

Krause Glucke (Sparassis crispa) –essbar

Riesen Krempenrtichterling (Aspropaxillus giganteus) –essbar

Kleine Erläuterung:
„UNTER VORBEHALT“ bezieht sich auf die Bestimmung, da diese rein von der Optik her erfolgte.
Unter Umständen kommen noch andere Arten in Frage. Der angegebene Speisewert bezieht sich auf
die angegebene Art – nach Bon. Da ich von den Funden keine Belege aufbewahrt habe, ist eine
mikroskopische Bestätigung im Nachhinein leider nicht möglich.

Abschließend kann ich feststellen, dass es zwar nicht besonders viel Überraschendes gab. Die gezeigten
10 Arten muss man aber auch erst mal zusammen bekommen. Zumal sich die Buchenecke auch nur etwa
300 m außerhalb vom Campingplatz befindet.

Eine schöne Restwoche noch – Ingo