Hallo Forum,

irgendwie ist in diesem Jahr alles früher dran – vermutlich auch das Saisonende der Herbstpilze.
Sogar die Hallimäscher sind schon durch. Das zu einem Zeitpunkt, zu welchem sie im vergangenen
Jahr noch nicht ein Köpfchen aus dem Gehölz gesteckt hatten. Irgendwie ein ähnlicher Effekt, wie
mit dem Gemörch im Frühjahr.

Bevor ich hier im Forum nochmal ein kleines Feuerwerk an Spezialitäten zünde, möchte ich euch
heute mal mit ein paar Allerweltsarten behelligen. Ich finde, sie haben zumindest eine Chance verdient.

Wie wäre es zum Beispiel mit diesen Vertretern hier?

Über Fälblinge sehe ich eigentlich immer großzügig hinweg. Diese hier drängten sich aber geradezu auf,
mit ihrem auffälligen, büscheligen Wachstum auf den kurzgeschorenen Räsen des Campingplatzes.
Nach dem Parey’s komme ich hier auf Hebeloma crustuliniforme – den Tonblassen Fälbling.
Die Lamellenscheiden waren, wie man gut erkennen kann, mit kleinen Tröpfchen besetzt. Der Geruch
war deutlich gemüsig, vergleichbar mit Riesenträuschlingen. Das Vorkommen auf saurem Boden
spricht auch dafür.

Gleich daneben, diese Vertreter:

Weil sie so arttypisch aussehen, würde ich mal um ein paar Meinungen dazu bitten.

Immer wieder beliebt sind auch die Vertreter dieser Gattung:

Geruch, wie Harald Andres neulich so treffend bemerkte, nach Camembert:.
Was anderes als Inocybe geophylla var. lilacina fällt mir dazu nicht ein. Ach ja, übersetzt:
Erdblättriger Risspilz. Der ganze Platz ist mit den Dingern übersät!

Nachfolgend der Beweis, dass es in unserer Gegend auch Schnecklinge gibt:

Sie hielten sich in dem kleinen Buchenbestand auf, wo ich neulich die Punkkoralle dingfest machen konnte.
Elfenbeinschneckling – Hygrophorus eburneus. Der sollte eigentlich kalkhold sein, oder? Macht aber nichts!

Zum Beweis, dass es auf dem Campingplatz auch andere Schirmlinge gibt, als Parasole und gelegentlich
ein paar wärmeliebende Exoten, machte dieser Vertreter auf sich aufmerksam:

Echinoderma aspera –Spitzschuppiger Stachelschirmling

Falls der Josef Christan zufällig hier reinschaut. Die kleinen Kiefernwaldkorallen sind auch wieder da:

Im vergangenen Jahr kamen die erst Ende November! Wie dem auch sei, diesmal habe ich welche
aufgehoben. Sie gehen mit der nächsten Korallenpost nach München.

Zuletzt möchte ich euch hier ein Exemplar zeigen, welches mich mit seinen schönen Hutfarben beeindruckt
hat. So ein schönes rosabraun!

Vielleicht fällt ja Jemandem etwas dazu ein. Es könnte immerhin ein Tauber Ritterlingsschneckling sein.
Oder vielleicht doch ein Cortinarienschirmling?

Beinahe am Ende hätte ich es fast noch vergessen. Schrecklich! Die Röhrlinge scheinen komplett
durch zu sein. Ab und an findet man noch einen wie diesen hier, aber gaaanz selten:

Boletus badius – Maronenröhrling

Vielleicht erholen sie sich auch noch mal, wie im vergangenen Jahr. Ich komme aber auch gut ohne sie aus.
Dann ist einfach mehr Platz im Wald!

Viele Grüße ins Sendegebiet.

Ingo