Hallo Forum,

Ich habe da ein winziges Problemchen. Vielleicht kann mich ja Jemand von
euch bei der Lösung desselben ein wenig unterstützen.

So sind mir doch in den vergangenen Wochen wieder ein paar eigenwillige Ritterlinge
über den Weg gelaufen. Wie es sich gehört, inmitten unserer Kiefernwälder.

Manch Einer hier wird schon ahnen, welche von denen ich meine. Genau, die
hübschen Teile mit den braunen Kappen! Am Montag hatte ich schon mal kurz einen
davon gucken lassen.

Vielleicht erinnert sich hier noch Jemand daran, dass ich die Teile hier
bereits im Vorjahr am Wickel hatte.
Allerdings hatte ich seinerzeit gerade mal drei Exemplare aufgefunden, die
obendrein schon ziemlich ausgewachsen waren.

In diesem Jahr hatte ich da mehr Fortune. Wenigstens 30 Vertreter der
braunhütigen Kiefernritterlinge konnte ich bis jetzt registrieren.
Das Tolle daran - es handelte sich um Exemplare aus drei verschiedenen
Kollektionen. Nach den beobachteten Makromerkmalen sollte es sich dabei
auch um mindestens zwei, wenn nicht sogar um drei verschiedene Arten handeln.

Mehr als drei Arten braunhütiger Ritterlinge aus bodensauren Kiefernwäldern
kennt so gut wie kein aktuelles Bestimmungswerk - auch keine Monografie.

Nun mag sich manch einer fragen, worin das Problem besteht?
Nun, in eben dieser Bestimmungsliteratur. Nahezu jedes Werk schlüsselt für
die betreffenden Arten nach anderen Makroeigenschaften.
Bevor hier nun jemand eine mikroskopische Bestimmung fordert, würde ich
mir erstmal wünschen, bei den Teilen makroskopisch klar Tisch zu schaffen.

Ich frage daher mal in die Runde, ob Jemand Interesse daran hat, dieses
eher taxonomische Rätsel mit zu entschlüsseln.
Wenn genügend Interesse besteht, würde ich zu Anfang nächster Woche
die aufgefundenen Kollektionen mit Bild und Beschreibung gegenüber stellen.

Im Anschluß an diese Gegenüberstellung würde ich dann widergeben, wie
die betreffenden Arten pessundatum/stans/albobrunneum/tridentum in der
Tricholoma-Monographie von M.Bon beschrieben sind.

Danach wäret ihr an der Reihe, Artbeschreibungen der verschiedensten
Herausgeber zu posten. Da gibt es sicher auch Lektüre, von deren Existenz
kaum einer je gehört hat. Ich könnte zwar auch noch die Artmerkmale
aus meinen anderen Büchern aufschreiben, aber dass liegt hier nicht
in meinem Ansinnen. So habe ich die Erfahrung gemacht dass, gerade die
sinngemäße Artbeschreibung aus Literaturquellen heraus, gut dazu beiträgt,
sich mit der Art besonders auseinander zu setzen.

Als kleinen Vorgeschmack empfehle ich, einen kurzen Blick auf diesen Beitrag zu werfen.

Ergänzend zur Materie könnte auch noch dieses hier interessant sein. Wer davon noch nicht
genug hat, der sollte sich zum Ende auch noch das hier gönnen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich bei der Auflösung dieses Gordischen
Knotens unterstützen würdet. Wie man den Pilzbriefen entnehmen kann, scheinen
wir in den letzten 50 Jahren im Thema nicht voran gekommen zu sein.
Es wäre langsam an der Zeit, Klarheit zu schaffen.

Viele Grüße und ein pilzreiches Wochenende

Ingo