Hallo Ingo,

das Goldblatt ist mit der Ziegenlippe (der Typusart der Gattung Xerocomus) sehr nah verwandt. Wenn man z.B. die Rotfüßchengruppe, wie hier, (noch) in Xerocomus belässt, MUSS das Goldblatt also erst recht als Xerocomus geführt werden.

Soweit hier neue Namen verwendet werden, spiegeln sie zwingende nomenklatorische Konsequenzen aus der neueren, v.a. molekularbiologischen Forschung, die sich - wahrscheinlich - über kurz oder lang durchsetzen werden. Ein MUSS sind sie im täglichen Umgang aber nicht, da die Systematik ein fließender Prozess ist, bei dem es immer unterschiedliche Auffassungen gibt. Wichtig ist vor allem eine stabile Nomenklatur.

Nebenbei: Gyrodon lividus ist ein Krempling mit Röhren, landet also vielleicht bald in der Gattung Paxillus; Boletinus cavipes wird in Amerika schon länger (nicht mit Unrecht) als Suillus geführt; der Nadelholzröhrling könnte in Chalciporus landen; Leccinum brunneogriseolum muss vermutlich aus Prioritätsgründen L. cyaneobasileucum genannt werden. Der Porphyrröhrling ist aus molekularbiologischer Sicht kein Tylopilus, wird deshalb wohl als eigene Gattung Porphyrellus fortbestehen.

Grüße, Jürgen