Hallo
Ich kenne keine vernünftige Methode.
Normalerweise ist das Ergebnis unbefriedigend, besonders bei Steinpilzen.
Etwas besser geht es mit Totentrompeten und getrockneten Kartoffelbovisten.
Trüffel sind da unschlagbar, aber die findest Du nicht selber.
Alle feinaromatischen Pilze sind mehr oder weniger eine Enttäuschung.
Meist schmeckt das Ganze mehr ranzig als pilzig.
Vergiss es - ich habe wirklich alles probiert!
Ich empfehle Dir statt dessen die gute, alte Pilz-Essenz:
Dazu die getrockneten Pilze lange Zeit auskochen, eine bis zwei grosse Handvoll Salz hinzutun, zuletzt die Pilze rausnehmen und dann soweit einköcheln lassen, dass die Sache wegen des Salzes anfängt einzudicken.
Das ist ein uralter Klassiker, eine feine Essenz, die sich anstelle von Salz verwenden lässt.
Unbeschränkt haltbar in Gläsern im Kühlschrank.
Allerdings wären mir meine getrockneten Steinpilze dafür zu schade.
Ich würde all die Röhrlinge verwenden, die frisch eher eine Enttäuschung sind, wie zum Beispiel Rotfüsse, Schmierröhrlinge.
Habichtspilz, Totentrompeten und Schafporlinge kannst Du auch jederzeit frisch so verarbeiten.
Ausserdem getrocknete Stiele von Rauhfuss-Röhrlingen und Parasolen, die zähen Stiele von Stockschwämmchen, usw.
Getrocknet und zu Essenz verarbeitet ergeben sie ein sehr intensives Pilzaroma.
Ausserdem gewöhnt man es sich so ab, die Stiele von Pilzen stets wegzuschmeissen.
Es gibt nicht mehr Arbeit, sie rasch auf den Trockner zu werfen.
Wenn genug zusammen ist, verarbeitest Du das Ganze zu Essenz.
Einen feinen Weissweinessig kannst Du anstelle von Wasser verwenden.
Das ergibt eine delikate Variante der Essenz.
Allerdings wegen der Säure nicht für alle Speisen gleich geeignet.
Weisswein neigt dazu, zu gären und sollte nicht verwendet werden.
Lieben Gruss, Harald Andres