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Pilze Pilze Forum Archiv 2007
Re: Ihr schlagt da ganz ordentlich drauf... ;-)
Geschrieben von: noodle Antwort auf: Ihr schlagt da ganz ordentlich drauf... ;-) (Stephan Weißer)
Datum: 17. Februar 2007, 15:10 Uhr
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ich kann vielleicht einmal einen kleinen Einblick gewähren in die Welt des Pilzfreundetreffs: ------------------------------------------------------------------------------ [cite]
vielleicht ist es verständlicher, wenn ich Ihren Originaltext verwende, um diesen wo es angebracht ist zu kommentieren. – Aber ein gut gemeinter Tipp vorweg: Sie sollten mal versuchen Kritik etwas moderater und konstruktiv auszudrücken, sonst wirkt das Ganze nur polemisch anstatt seriös… Ihre Pilzfilme und Ihre Seminare werde ich leider nicht beurteilen können, aber zu Ihrer Homepage habe ich einiges anzumerken (und hoffe jetzt nicht, daß (dass: neue Rechtschreibung will gelernt sein!) Sie mich als "weltfremden" Mykologen betrachten, wie es auf Ihrer Homepage zu lesen ist: „Weltfremd“ sind sie wohl nicht, aber um eine Mykologe zu werden, sollten Sie erst einmal z.B. bei uns einige Pilzseminare besuchen. Dann wären Sie zumindest auf dem Weg sich langsam zu einem Pilzkenner weiter zu entwickeln… 1. Die Schweizer Gesellschaft für die Prüfung von Pilzsachverständigen heisst (heißt: neue Rechtschreibung will gelernt sein!) VAPKO (abschreiben will gelernt sein!) - Gemerkt? Das ist keine seriöse und konstruktive Kritik, also lassen wir das doch… Vielen Dank aber dafür, dass Sie auf diesen Druckfehler aufmerksam machten. 2. Kein Gästebuch einzurichten ist überhaupt nicht nötig. Probieren Sie mal netguestbook.com, dort können Sie die Einträge erst überprüfen und danach dann freigeben, also Ihnen ungeliebte Kritik können Sie dann auch rauslassen. – Ein Gästebuch, genau wie von Ihnen empfohlen, hatte ich schon über einen mehrmonatigen Zeitraum getestet und aus den in der Homepage genannten, vielschichtigen Gründen wieder gelöscht. Ein auf der Homepage nicht genannter Grund ist, dass ich mich lieber zielgerichtet mit öffentlicher und professioneller Pilzaufklärung aktiv befasse, anstatt sich auch noch zeitaufwendig mit Klatsch und Tratsch von „Schlaumeiern & Co.“ auseinander zu setzen. 3. Pilzbestimmung nach Fotos sind GROBER (!) Unfug. Wenn Sie wie in Position 7 angegeben einen „Eichhasen“ und in Pos. 13 einen „Sägeblättling“ bestimmen, fragt man sich natürlich, warum Sie selbst anhand eines Fotos Pilze bestimmen, wenn das doch „grober Unfug“ sein soll?
– Wenn die beiden Herren von www.pilzbestimmung.de mit viel Einsatz eine umfassende Datenbank aufbauen, hat das allerdings nicht im Geringsten etwas mit Pilzbestimmung zu tun. Und Pilzbestimmung hat schon gar nichts mit Verzehr zu tun. Eine im deutschsprachigen Raum weit verbreitete „juristische Dummheit“ ist zu glauben, dass Pilzkenner oder Pilzsachverständige „Pilze zum Essen frei gegen könnten, dürften oder müssten“. Mit dieser Haltung gefährden diese Leute sich tatsächlich unnötig selbst. – Die mehr als nur ein Pilzfoto zu interpretierende Anleitung zur Pilzbestimmung bei Pilzfreundetreff ist „Pilzaufklärung unter Einsatz aller modernen Methoden“ mit dem Ziel, das der Ratsuchende selbst und allein die Entscheidung fällt, ob er einen Pilz als essbar einstuft. Also reine Hilfe zur Selbsthilfe. Bei Pilzfreundetreff werden die Pilzberater respektive Pilzsachverstän dige nicht zu Pilzaussortierern ausgebildet. Gleichwohl unterstellen Sie den Betreibern von www.pilzbestimmung „groben Unfug“ zu betreiben, denn dort werden (über ein Forum?)nach Ihren Ausführungen ja ständig „Pilze nach Bildern“ bestimmt. 4. Sporenpulverabdrücke zu fotografieren ist Humbug. Sie wissen, daß sowohl Digi-Kameras als auch analoge Technik die Farben verändern. Eine Sporenpulverabdruckbeurteilung kann nur am Original und bei Tageslicht erfolgen. – Ja, auch nach manuell erfolgtem Weißabgleich stimmen die Farben oft nicht 100%tig, da haben Sie völlig Recht. Wer aber wirklich wissen und lernen will wie Pilzbestimmung funktioniert, muss auch zunächst alle Phasen der Pizdatenerfassung trainieren. Auch wenn er dann bei Übermittlung eines Bildes hören muss, dass die Farbqualität nicht ausreicht und anders aussieht, als er sie zusätzlich verbal (siehe Fragebogen zu Erfassung) beschrieben hat. Wenn Sie noch einmal diesbezüglich auf der Homepage (1.-4.Schritt) nacharbeiten, was außer diversen Bildern alles zur Bestimmung an Daten noch mitgeliefert werden soll und dass dazu dann auch noch eine telefonische Beratu ng erforderlich ist, werden Sie bald feststellen, dass der Ratsuchende eine sehr ausführliche Beschreibung in allen Details abzugeben hat, die makroskopisch möglich sind. Da Ihnen als Pilzkenner der Umgang mit dichotomen Schlüsseln z.B. dem Moser sicherlich bestens vertraut ist, dürfte Ihnen auch schon aufgefallen sein, dass die Pilzbestimmung mit wissenschaftlichen Bestimmungsschlüsseln ja gänzlich ohne Pilzbilder auskommt… Geübte Mykologen oder auch spezialisierte Pilzlehrer können daher in einem gewissen Umfang auch bei häufigen Pilzarten anhand von makroskopischen Beschreibungen Pilze benennen. Bestimmte Fotos können da zur Festigung der Diagnose beitragen. 5. Erst recht gilt das für die Handy-Fotografie, die sicher nicht für eine Pilzbestimmung oder für die Beurteilung von Sporenpulverfarben geeignet ist. – Genau dieses Thema wurde anhand eines Beispieles vom Giftinformationszentrum NORD auf einer Tagung mit Pilzsachverständigen angesprochen. Gezeigt wurde per Beamer ein mit einem Handy aufgenommener, undeutlich zu sehender Pilz. Spontan wurde von allen die den Pilz kannten der richtige Name genannt. Also sogar ohne jegliche Beschreibung bestimmt. – Trotzdem vertraten mehrere dieser Pilssachverständigen wenige Minuten später die von irgendwo „eingeprügelte“ Meinung, dass das gar nicht geht… 6. Generell alle Becherlinge (ausser den Kronenbecherling) zum Essen freizugeben halte ich für unvernünftig. Gerade viele Peziza-Arten sind vom Aussterben bedroht. – Auch hier noch einmal: Niemand außer dem Staat hat das Recht Pilze zum Essen frei zu geben oder etwas zu verbieten. Ein Pilzfachmann kann höchsten auf die am häufigsten gestellten Frage antworten, welche essbar, ungenießbar oder giftig sind. Warum sollte sich ein Pilzfachmann anmaßen, andere zu bevormunden? Woher soll man sich das Recht nehmen? Woher stammt eigentlich das angebliche Wissen, dass „viele Peziza-Arten vom Aussterben bedroht“ sind? 7. Ihr vermutlicher "Eichhase" in der Pilzgalerie ist nicht bezeichnet als Pilzart (..bis 20 kg kann er haben)...auch der Eichhase ist zu schonen! Auch hier gilt das Vorgenannte. Wer will sich also hier – außer dem Staat -wiederum Befugnisse anmaßen darüber zu entscheiden, ob der hier in unserer Region relativ häufig vorkommende Eichhase zu schonen ist? 8. Gerade bei Trockenheit lassen sich relativ wenige Mykhorrizza -Pilze finden und sehr viel mehr – Ab genau dieser Stelle bis Pos. 13. ist nicht alles lesbar angekommen. Bei anhaltender Trockenheit findet man übrigens zum Teil nur Mykorrhizapilze (achten Sie bitte auch auf die Schreibweise) und absolut keine Saprobionten, allenfalls noch Parasiten. x; FONT-FAMILY: Arial"> 13. Ihr Shiitake-Pilz ist keiner. Vermutlich handelt es sich um einen Sägeblättling: Lesen sie doch diese Passage bitte einfach mal genau…
15. Bitte referenzieren Sie Ihre Ausbildung. Mir ist nicht klar, ob ich es mit geprüften Pilzsach verständigen zu tun habe. Da sie offensichtlich eine Ausbildungsstelle in der Art des Herrn Pätzold, des Herrn Gminder oder von Bad Laasphe betreiben, wäre es schön, zu erkennen, wer hinter dieser Pilzschule steht. Und eine Frage: Warum gelten bei Ihnen andere Prüfungsordnungen als bei der DGfM? Warum prüfen Sie nicht nach deren Bestimmungen? Im Gegensatz zu den von Ihnen genannten Ausbildungsstellen gibt es bei Pilzfreundetreff einen für jedermann einsehbaren, auf der Homepage publizierten Lehrplan. Eine klare Leistungsbeschreibung! Damit wissen die Teilnehmer bei Pilzfreundetreff auch vorher exakt, welcher Stoff auf welchem Kurs behandelt wird und können somit auf die Einhaltung dieser Inhalte bestehen. Die von Ihnen genannten Ausbildungsstellen verfügen nach meinem Kenntnisstand über keine nachvollziehbaren Ausbildungspläne. Damit ist dort auch für keinen Kursteilnehmer ersichtlich, welche Gegenleistung er dort für sein gutes Geld erhält. Die Prüfungsordnung der DGfM hält in der Praxis in vielen wesentlichen Punkten nicht das, was auf deren Homepage publiziert ist. Wie auch, die DGfM hat noch nie einen einzigen Pilzsachverständigen ausgebildet, unterhält keine eigenen Ausbildungsstellen und hat hält auch keine Ausbildungspläne bereit. Damit sind auch Kontrollen unmöglich. So ist es also nicht verwunderlich, dass in den so genannten, von der „DGfM anerkannten Ausbildungsstellen“ bei weitem nicht das gelehrt wird, was in der Prüfungsordnung der DGfM steht. Da dort also keine auf die Qualifikation von Pilzsachverständigen zielgerichtete Ausbildung stattfindet, heißt das im Klartext „es ist nicht das drin, was auf der Verpackung steht…“ Deswegen haben wir in vielen Punkten verschärfte Prüfungsrichtlinien erstellt. Mit freundlichen Grüßen Pilzfreundetreff – Die mobile Pilzschule Honstraß (Gepr. Pilzsachverständiger) pilzsachverstand@lycos.de
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