Hallo Heidi,
gerade bei getrocknete Morcheln bietet es sich an, diese weiter zu verarbeiten.
Vor allem, wenn es viele sind. Ich finde, die nehmen immer ungeheuer viel Platz weg.
Meine diesjährige Morchelernte blockiert mittlerweile ganze fünf große
Einweckgläser. Um die bis zum nächsten Jahr auf die herkömmliche Weise
(Morchelsauce) zu bewältigen, müßte ich wohl jede Woche zweimal Sauße anrühren.
Wüüürg!
Für kleine Suppen, so wie ich sie mal eben zum Abend bevorzuge, sind mir
getrocknete Maronen viel lieber. Den Pepp bringt dann die flüssige Pilzwürze.
Die bereite ich immer aus verschiedenen, getrockneten Arten zu.
Parasole, Hallimasch, Röhrlinge und andere Massenpilze bringen da hervorragende
Resultate. Demnächst werde ich auch einige 100 Gramm Trockenmorcheln dazu
verarbeiten.
Ob Morcheln zu schade für eine Verarbeitung zu Pilzpulver sind, hängt eh vom
persönlichen Gusto ab. Die meisten Leute hier finden wohl eher wenige Morcheln
im Jahr. Wenn ich nur 10 Stück hätte, würde ich die auch im Safe aufbewahren.
Da du aber, wie du schreibst, größere Mengen davon hast, würde ich dir raten,
es einmal mit folgender Rezeptur zu versuchen:
Die Trockenpilze werden mit einer bestimmten Menge Salz in Wasser ca. eine
Stunde ausgekocht. Das Ganze abkühlen lassen, und dann den Sud durch ein feines
Sieb, oder besser durch ein Tuch pressen. Den Sud kochst du dann ein, bis ein
Konzentrat über bleibt, welches du dann über einen längeren Zeitraum ungekühlt
aufbewahren kannst. Ich dicke das Zeugs immer noch mit etwas Gellierpulver ein.
So kann man es besser dosieren. Die Konservierung funktioniert allein durch die
Salzkonzentration. Die ausgekochten Trockenpilze kannst du anschließend
entsorgen - da ist nichts kulinarisches mehr drin.
Mit dem Pulver kannst du auch nicht viel falsch machen. Von Kaffeemühle bis
Mörser eignet sich dafür so ziemlich alles. Du hättest halt immer Pilzflocken
im Essen drin. Gerade bei klaren Suppen mag ich das persönlich nicht so.
Eine Bemerkung noch am Rande, Solltes du Flüssigwürze herstellen wollen, dann
ist ein Mindest-Salzgehalt je Liter Wasser erforderlich. Den habe ich im
Moment nicht im Kopf. Du solltest die korrekte Rezeptur aber in jedem besseren
Pilzbuch finden.
Viele GRüße Ingo