Hallo,
: Es ist klar, dass das Klima Einfluss auf unser Wetter hat, aber umgekehrt
: wird kein Schuh draus (man beachte auch bei der Def. von Wetter das Wort
: "kurzfristig").
Das ist nicht richtig! Klima ist ja letztlich nichts anderes als die Summe aller Wettereignisse über einen längeren Zeitraum. Richtig ist, daß ein einzelner überdurchschnittlich warmer Frühling kein Beweis für einen Klimawandel ist. Aber ist das denn ein einzelner Ausrutscher? Die Daten der Klimaforscher zeigen ganz klar und nur durch hartnäckige Ignoranten übersehbar, daß sich überdurchschnittlich warme Jahre sehr häufen, incl. Folgeerscheinungen wie zunehmende Häufigkeit von Stürmen, Hochwassern oder Dürreperioden.
Mich interessiert es nicht so sehr, ob man diese Beobachtungen mit dem Schlagwort "Klimawandel" belegt. Wichtiger ist doch, welche Folgen diese Veränderungen haben. Als Biologe sehe ich, wie z.Z. Änderungen in Flora und Fauna statt finden: Wärme liebende Arten werden häufiger, verschieben ihre Verbreitungsgrenze nach Norden bzw. ihre Höhengrenzen in den Gebirgen nach oben, immer mehr submediterrane Arten wandern nach Deutschland ein. Was den Naturkundler zunächst freuen mag hat aber auch eine ernst zu nehmende Kehrseite: z.B. sind letztes Jahr bei Köln zwei Kinder an Leishmaniose erkrankt, einer sehr gefährlichen, von Parasiten verursachten Krankheit, die von Sandmücken (Phlebotomidae) übertragen werden. Die Sandmücken sind sehr wärmebedürftige, in den Tropen und Subtropen verbreitete Tiere, die erst seit kurzem aus Deutschland bekannt sind. Die Malaria ist wieder auf dem Vormarsch Richtung Norden (letzten Sommer in der Po-Ebene) und wird voraussichtlich in ein paar Jahren auch im Rheintal ankommen. Die aktuelle Zunahme der von Zecken übertragenen Krankheiten ist nur der Anfang. Allen Klimawandel-Leugnern wünsche ich noch viel "Spaß" ...
Liebe Grüße
Dieter