Hallo Dieter,
700 Arten von Pilzmücken ist ja eine gewaltige Zahl. Bisher habe ich immer zwei unterschieden - die, wo die Maden kleine Löcher machen und die, wo die Maden ganz dicke Gänge bohren. :-)
Aber im Ernst, ist schon ein spannendes Thema und ich suche auch nach Literatur für Einsteiger, (habe noch nichts gefunden).
Das mit dem Züchten durch Einsammeln von Baumpilzen ist auch schwierig, da fehlt mir ein geeigneter Platz. Hab ja nicht mal einen Keller.
Danke nochmal für Deine Infos.
Gruß Jens
: Hallo Jens,
: ja, Euplocamus anthracinalis gehört zu den Tineidae. Nebst vielen weiteren
: Arten, deren Bezug zu Pilzen z.T. an ihren Namen kenntlich ist: Scardia
: polypori, Morophaga boleti. Ein Großteil der Tineiden hat Pilze als
: Nahrungssubstrat und zwar langlebige Baumpilze. (Zu den Tineiden gehören
: aber auch die Kleidermotte, Mehlmotte und einige weitere gefürchtete
: Haushalts- und Vorratsschädlinge.) Durch das Eintragen von Pilzen kann man
: die Tiere leicht züchten. Meistens schlüpfen jedoch Käfer und Fliegen in
: einer großen Fülle. Das ist ein schier unerschöpfliches Thema und ein
: Dorado für den Naturforscher. Allein von den Pilzmücken (Mycetophiloidea),
: deren Larven das Gros des bei Pilzsammlern verhassten Gewürms ausmachen,
: sind inzwischen etwa 700 Arten aus D bekannt und jedes Jahr wird die Liste
: länger, incl. einiger unbeschriebener Arten. Leider kennen sich die
: Entomologen meist nicht mit Pilzen aus und die Mykologen nicht mit
: Insekten. Wer auf beiden Gebieten fit ist könnte hier wissenschaftlich
: reiche Beute machen. Leider scheint es keine zusammenfassenden Bücher in
: einer verständlichen Sprache (Englisch, Deutsch) zu geben; nur die Russen
: haben schon mehrere Bücher zu dem Thema veröffentlicht, kann ich leider
: nicht lesen :-(
: Liebe Grüße
: Dieter