: hallo andreas,
: mich würde mal interessieren, wieviel einfluss man als autor auf die
: unterteilung, gestaltung der seiten, das layout, die auswahl der fotos
: etc. hat. konntet ihr das alles selber festlegen/entwerfen, oder gab es da
: gewisse "vorschriften" vom verlag, mal abgesehen vom format...?

Hallo Rita,

in diesem Fall war es so, dass der Verlag sehr genaue Vorstellungen über Umfang und Konzwption hatte. Auch das gesamte Layout, wieviel Seiten der Vorspann haben darf, der Preis und das Format waren vorgegeben. Für den Text waren ebenfalls schon recht genaue Grenzen für die Anzahl der Wortzeichen festgelegt. Auch die Konzeption mit der Zusatzillu und dem entsprechenden Text auf dem blassgelb unterlegten "Seitenstreifen" war schon fix.

Was wir auswählen durften waren die Arten selbst, sowohl die Hauptarten als auch die Zusatzillus. Und natürlich auch WAS wir mit den Zusatzillus darstellen wollten. Bedingung war eigentlich nur, dass die Zusatzillu im gelb unterlegten bereich immer Merkmale zeigen muss, die am Hauptbild NICHT zu sehen sind. Daher meist ein Schnittbild. Die weitere Zusatzillu blieb uns überlassen, ob wir da nochmal ein noch nicht gezeigtes Merkmal illustrieren wollten, oder eine verwandte Art oder einen Doppelgänger oder auch mal einen Hinweis auf eine vergesellschaftete Pflanze oder so. Es sollte sich nur "interessant" anlesen.
Das Biotop-Eckbild war ebenso schon als Idee vorgegeben, an der Umsetzung haben wir dann noch etwas mitgefeilscht, weil ich nicht, wie ursprünglich angedacht, nur ein knappes Dutzend verschiedener Bilder haben wollte. So haben wir nun etwa 200 verschiedene Biotopbilder für die 450 Arten.
Auch die Einleitung war weitestgehend mir selbst überlassen, lediglich der Umfang war vorgegeben.

Klar ist, dass das immer in relativ enger Absprache mit der Projektleiterin bei KOSMOS erfolgte. Manchmal gab es ja auch gute Gründe, vom festgelegten Konzept abzuweichen und wenn ich das entsprechend begründet habe, dann war man da immer zumindest diskussionsbereit. So haben wir im Vorfeld und auch noch während das Buch entstand, immer wieder etwas geändert oder zumindest diskutiert ob man's nicht besser so oder so machen sollte.
Was bei diesem Buch noch erschwerend hinzukam, dass es ja noch 5 weitere Bände in dieser Konzeption gibt, über Vögel, Bäume, Pflanzen, Heilkräuter und Sternbilder. Und alle 6 Bände sollte in sich +/- identisch aufgebaut sein. Das war natürlich ganz schön schwierig umzusetzen, vor allem für die Koordinatoren des jeweiligen Bandes. Aber auch uns Autoren waren dadurch in sehr vielen bereich bereits Vorgaben entstanden, die man nur minimal ändern/anpassen konnte.

So für das erste Pilzbuch war es vielleicht gar nicht mal so schlecht, dass ein bereits sehr enges Konzept vorlag, an dem wir uns zu halten hatten. Es war doch manches, was ich an anderen Pilzbüchern eigentlich bemängelt habe, was wir nun auch nicht wesentlich anders gemacht haben bzw. machen konnten. Größe der Bilder z.B., aber auch manche Farbabweichungen musste man einfach hinnehmen. So kommt z.B. die Lamellenfarbe der Täublinge in Tanjas Schnittbildern manchmal blasser raus als das Original und manchmal dunkler. Das verfälscht natürlich etwas den Eindruck im direkten Vergleich.

Dummerweise sind ein paar Fehler unkorrigiert geblieben, weil wir durch ein Misverständnis dachten, wir bekommen nochmal einen Korrekturabzug des gesamten Buches. Auch das wissen wir dann beim nächsten Mal und werden leiber zu früh nochmal nach Korrektur schreien als uns das aufzuheben bis zu einer nicht mehr stattfindenden Endkorrektur ....

Insgesamt hat es mit doch recht viel Spass gemacht und die Zusammenarbeit mit KOSMOS war sehr erfreulich. Mal sehen, vielleicht gibt's ja nächstes Jahr noch eins ;-)

beste Grüße,
Andreas