: Hallo und guten Abend,
: ihr habt es in der Überschrift gelesen, heute geht es in diesem Bericht nicht
: um Ascomyceten wie so oft in der letzten Zeit bei mir, sondern um einen
: „richtigen“ Pilz ;-)
: Und zwar habe ich einen Pilz unter Hainbuchen gefunden, den ich bei den
: Gürtelfüßen und Wasserköpfen einordne. Mit dem HORAK bin ich schon ein
: ganzes Stück vorangekommen und speziell bis zum Schlüsselteil 3.11.7.3.10.
: Vorab aber einiges zum Pilz: Fundort: Laubwald, überwiegend Buchen/Eichen
: über/auf Kalk, 13.08.07
: Hut: Durchmesser 3-10cm im Mittel 5-6cm, matt mittelbraun mit einigen
: dunklen Tupfen, Rand weißfaserig.
: Lamellen: Untermischt, mittelbraun, rel. weit auseinander, Schneiden
: weißlich.
: Stiel: Längsfaserig hellbeige, knollig verdickt, Basis spitz zulaufend,
: Spitze weiß.
: Sporen: Oval, 8,5-9,5 x 5,5-6µm, grobwarzig.
: Zystiden: Nicht gefunden.
: Nach HORAK habe ich C. firmus, C. privignoides und C. privignus in Betracht
: gezogen. C. firmus scheidet wegen der dicht stehenden Lamellen aus. C.
: privignus soll unter Nadelbäumen vorkommen – scheidet aus. Bleibt
: Cortinarius privignoides der Zwiebelstielige Wasserkopf über.
Hallo
: Was meint ihr - ist er es auch???
: Eine gute Zeit
: Gelbfieber
:
Hallo Gelbfieber,
Das Teil stammt aus der Hinnuleus-Gruppe und ist sehr wahrscheinlich C. conicus (Vel.)R.Hry. Dähnke hat die Art unter brunneofulvus abgebildet.
Ob C. sfranopes (bei N. Arnold - Telamonia ) als konspezifisch zu sehen ist, muß die Genetik zeigen.
Solche blasseren Formen von C.conicus sind mir bekannt. Aber Standort paßt, ebenso die Sporen, die entfernten Lamellen und die "dunklenTupfen" auf dem Hut.
Der aufgeblasene Stiel stellt meiner Erfahrung nach kein sicheres Merkmal dar.
Kommt immer wieder mal vor.
Mach bitte noch eins: Tüpfel mal mit KOH oder Ammoniak auf das Stielfleisch. Da sollte eine Verfärbung mit Violettönen auftreten mal schön violett, mal mehr schwarzviolett.
Aus der Gruppe gelang mir letztens auch ein Fund mit mehr graubraunen Farben unter Eiche (eher sauerer Standort mit C. casimiri, Russ. atropurpurea, Russ. pectinatoides), der auch die in dieser Gruppe häufige KOH-Reaktion zeigte, entfernte Lamellen und die an einem Ende stark warzigen Sporen hatte.
Da gibt es sicher ca 5-10 genetisch unterscheidbare Arten, aber nicht die ca 50 verschiedenen, die der Atlas des Cortinaires zeigt.
Grüße ins Netz
Günter