Hallo Uschi,
: @ Andreas
: Bei den Marginalzellen habe ich mir deine Ausführung im DGfM-Forum aus 2005
: eingeprägt.
: Auszug: "Marginalzelle" bedeutet meiner Ansicht nach nur, dass es
: eine Zelle am Rand (von irgendwas) istund nicht eine Zelle aus dem
: Inneren. Cheilozystiden sind Marginalzellen, genauso wie Hut- oder
: Stielzystiden oder auch undifferenzierte Zellen am Ende von Hyphen. Die
: äußere Zellschicht bei Ascomyceten sind genauso Marginalzellen und
: genaugenommen ist auch eine Basidie eine Marginalzelle.“
: Jetzt möchte ich dich nicht „mistverstehen“ – Cheilozystiden z. B. sind
: Marginalzellen schreibst du u. a. im DGfM-Forum 2005.
: Gestern dagegen ….“Ich verwende auch gerne den Begriff der Marginalzellen für
: alle zellen, die sich am Rand von irgendwas befinden, von den
: darunterliegenden Zellen unterschieden werden können, aber keine klar
: anders gestalteten Element sind (letztere würde ich dann als Zystiden
: bezeichnen).
: Marginalzellen sind, nach deiner Ausführung von gestern, Elemente die nicht
: klar anders gestaltet sind.
: Cheilozystiden z. B. sind aber klar anders gestaltet!
ja, da hast Du völlig recht, da habe ich meine Ansicht etwas geändert in den letzten Jahren.
Ich habe früher den Begriff "Marginalzellen" nicht für einen definierten Fachbegrif gehalten. Daher die Aussage, dass alle sich irgendwie/irgendwo am Rande befindlichen (also marginalen ....) Zellen eben Marginalzellen sind.
Inzwischen habe ich aber in so vielen Publikationen oder auch Diskussionen mit anderen Mykologen mitbekommen, dass die überwiegende Mehrheit von ihnen den Begriff Marginalzelle enger definiert und alle Elemente, die anders benannt werden können, ausschließen. Also Zystiden jedwelcher Art, Basidien, Haare, und was es da noch alles geben kann.
Was aber dadurch nicht gut gelingt ist die Trennung dieser Begriffe. Bis wann ist eine Zelle an der Lamellenschneide noch eine Marginalzelle und ab wann darf man sie Zystide nennen? Darauf gibt es nur subjektive Antworten, aber keine objektive Definition. CLEMENCON, der viele mykologische Begriffe geprägt und deifniert hat, führt den Begriff "Marginalzelle" in seinem unerhört kostbaren Buch "Anatomie der Hymenomyceten" gar nicht auf! Dagegen definiert er klar verschiedene Zystidentypen, denen ein ganzes Kapitel gewidmet ist.
Insofern ist der Begriff "Marginalzelle" auch heute noch nicht definiert, im Gegensatz zu Zystiden. Da ich aber inzwischen mitbekommen habe, wie häufig der Begriff in der Praxis verwandt wird, eben für Randzellen die nicht konkret mit anderen Begriffen belegt werden können, verwende ich den Begriff nun seit einiger Zeit ebenso.
Ist natürlich immer nicht so schön, wenn man sich etwas eingeprägt hat, so wie Du nun meine damalige Aussage 2005, und nun derselbe etwas anderes über dasselbe denkt. Aber das kann schon mal vorkommen, es entwickelt sich ja jeder weiter, bekommt ständig neue Anstöße und Gesichtspunkte. Natürlich gebe ich nur Informationen weiter, die ich im jeweiligen Moment für gut begründet und "richtig" halte und bemühe ich auch normalerweise, das entsprechend zum Ausdruck zu bringen.
Und letztlich bitte ich auch alle zu bedenken, dass das meiste was so geschrieben wird, Ansichtssachen sind - egal wie überzeugend begründet, eben doch persönliche Ansichten, die andere nicht unbedingt ebenso sehen müssen und die auch bei einem selbst kein lebenslanges Dogma sein müssen.
beste Grüße,
Andreas