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Pilze Pilze Forum Archiv 2007
Re: Gefahr durch "Mittransport" eines Giftpilzes?
Geschrieben von: Werner Antwort auf: Re: Gefahr durch "Mittransport" eines Giftpilzes? (Joachim)
Datum: 29. August 2007, 02:49 Uhr
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Hallo Forum, : ich möchte auch meinen "Senf" dazugeben. Da schließe ich mich doch gleich an und stelle gleich mal fest, daß ich es ebenso wie Andreas halte. Und ich habe selbst schon tödlich giftige Pilze im gleichen Korb transportiert wie Steinpilze. Allerdings habe ich die immer getrennt abgelegt und darauf geachtet, daß keine Bruchstücke davon im Korb rumfliegen. Abgesehen davon - ich müßte dann bei einem Standard-Flechtkorb 2 Körbe haben, denn wer sagt denn, daß nicht ein vertrocknetes Lamellenstück irgendwo von einem früheren Ausflug noch drin rumgeistert? Also - doch mal die Kirche im Dorf lassen. Verantwortlich ist es sowieso, seine Speisepilze peinlich genau zu putzen - da können dann eh nur noch "Sporen" oder Zeug in dieser Größe dran haftenbleiben. Ich will meine Vorgehensweise niemand anderem empfehlen, denn ich kenne genug Leute, die beim Putzen von Pilzen viel schlampiger als ich sind und die sogar welche mit reichlich "Mobilproteinen" essen. Für solche "Müllschlucker" (in meinen Augen :-) wäre eine solche Vorgehensweise u.U. sehr gefährlich. Trotzdem bin ich Andreas' und der anderen Meinung, daß andere Vorgehensweisen - so sie denn verantwortlich durchgeführt werden - toleriert werden müssen. Ein vor den Bug schießen, bloß weil man eine sehr eng gefaßte Meinung selbst hat, toleriere ICH nicht. Wenn man so eine Meinung vertreten will, sollte man erst mal etwas über Toxikologie lesen - als Anfang bietet sich der Horak/Flammer an, aber damit ist es überhaupt nicht erschöpft. Irgendwelche Hundertstel Gramm eines möglichen Giftpilzes bringen niemand um. Selbst der allergiftigste Grüne Knolli hat eine LD 50 von ca. 35 g! Selbst wenn man diesen Wert als ungenau ansieht und eine LD 50 ja nicht die Welt über schwere Krankheitsfolgen etc. aussagt, kann man immer noch davon ausgehen, daß Mengen in den hier angesprochenen Größenordnungen unproblematisch sind - sollten nicht sichtbare Bruchstücke im Korb rumfliegen und/oder der Giftpilz offensichtlich im Korb beschädigt worden sein. Was wir sonst so in unserer Nahrung an hochtoxischen Giften aufnehmen ist um ein vielfaches mehr. Und einige Gifte davon sind in parts per million schon schwer krankheitserzeugend! Also bitte auf dem Teppich bleiben, Augen offen halten und Leuten, die anderer Meinung sind nicht Unverantwortlichkeit vorwerfen. Sonst müßte ich nämlich schon längst schwer krank sein - wenn nicht tot. Mein Pilzkorb hat schon C. rubellus, A. phalloides, A. virosa und viele andere Giftpilze befördert und ich habe später daraus auch Steinpilze, Morcheln etc. gegessen. : Kein Giftpilz "infiziert" einen Speisepilz, auch die Sporen
Richtig. : Warum soll man schöne Steinpilze entsorgen nur weil ein unbeschädigter
Naja, der Fliegenpilz ist sowieso ein falsches Beispiel denn wirklich schwer giftig ist der eh nicht. Davon essen manche "Freaks" mehrere Exemplare und leben auch unbeschwert weiter. : @ Blausprödler, soweit ich das von den Beiträgen verstanden habe wurde von
Genau. Und wer sich unwohl fühlt, der sollte sowieso niemals unbekannte Pilze im gleichen Korb transportieren, in dem er Speisepilze sammelt. Nicht daß ich das wissenschaftlich für richtig halte, aber man sollte niemals etwas tun, bei dem man sich nicht wohl fühlt. Um noch mal drauf zurückzukommen: die Gefahr, daß in einem Korb vertrocknete Stückchen früherer Giftpilztransporte rumfliegen halte ich für deutlich höher, als die Gefahr, aus einem aktuellen Transport nicht erkennen zu können, ob abgebrochene frische Stücke eines Giftpilzes drin rumfliegen. Ebenso mit freundlichen Grüßen, Werner
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