Hallo Thomas
der Pilzverein Pilzfreunde und Naturschützer Odenwald e.V.
führt schon seit Jahren Beprobungen von Wildpilzen im Odenwald und Bergstrasse
in Zusammenarbeit mit der Uni Gießen durch. Es liegen auch noch neuere Prüfergebnisse vor, diese werden noch dieses Jahr auf meiner
HP: http://www.notizbrett.de veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim
DURCHGEFÜHRTE PROBEN VON PILZEN UND PILZERZEUGNISSEN
DURCHGEFÜHRTE PROBEN VON PILZEN UND PILZERZEUGNISSEN
DIE VON DER AMTLICHEN LEBENSMITTELÜBERWACHUNG IN HESSEN FÜR DIE JAHRE 1996 BIS 1999 DURCHGEFÜHRTEN PROBEN VON PILZEN UND PILZERZEUGNISSEN. DIE MEISTEN BEPROBTEN WILDPILZE STAMMEN AUS DEM ODENWALD, DARUNTER ZAHLREICHE AUS MOSSAUTAL
(PWS)
zunächst geben wir eine Übersicht über die in den Jahren 1996 bis 1999 beprobten Pilze und Pilzerzeugnisse:
HÖCHSTWERT FÜR PILZE LIEGT BEI 600 Bq/kg FG (Frischgewicht)
Was die radioaktive Belastung von Nahrungsmitteln angeht, so betragen die festgesetzten Höchstwerte für Cäsium 134 und 137 für Milch 370 Bq/l und für andere Lebensmittel 600 Bq/kg bzw. Bq/l. Diese Werte werden auch auf Lebensmittel, die nicht aus Drittländern stammen, sinngemäß angewandt.
Der schon 1995 und davor zu beobachtende Rückgang der Tschernobyl-Folgen in allen untersuchten Lebensmitteln setzte sich auch 1996 fort. Es war keine Probe infolge erhöhter künstlicher Radioaktivität zu beanstanden. Es werden deshalb nur noch bestimmte Lebensmittel bei ihrer Einfuhr auf eine radioaktive Kontamination untersucht. Hierbei handelt es sich z.B. um Fleisch von Wild, bestimmtes Obst und Gemüse, Pilze, Tee und Gewürze.
Vergleichsweise werden dazu auch ausgewählte Proben im Lebensmittelhandel entnommen.
HOHE WERTE BEI POLNISCHEN PFIFFERLINGEN
Bei polnischen Pilzkonserven lag die höchste gemeinsame Konzentration (Cäsium 134 und Cäsium 137) bei 220 Bq/kg.
1997 wurden von 52 Pilzproben und Proben von Pilzerzeugnissen 10 Proben beanstandet (19,2 Prozent). Bei frischen Champignons entsprach die Kennzeichnung nicht der Verordnung über gesetzliche Handelsklassen für frisches Obst und Gemüse. Bei einer Pilzkonserve fehlte die Los-Kennzeichnung.
Champignons aus Glaskonserven waren verschimmelt und Dosenchampignons grau verfärbt. Die bei getrockneten Pilzen angegebene Spitzenqualität traf nicht zu. Bei weiteren Pilzerzeugnissen entsprachen die Angaben im Verzeichnis der Zutaten nicht den Anforderungen der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung.
Frische und verarbeitete Pfifferlinge wurden auf ihre Radioaktivitätsbelastung überprüft. Die Cäsium-134-Konzentrationen lagen unter 10 Bq/kg FG. Die Cäsium-137-Konzentrationen schwankten zwischen 56 und 486 Bq/kg.
Der in den Vorjahren zu beobachtende Rückgang der Tschernobyl-Folgen in allen untersuchten Lebensmittelproben setzte sich auch 1997 fort. Es war keine Probe infolge erhöhter künstlicher Radioaktivität zu beanstanden.
SCHWERPUNKTTHEMA WILDPILZE
Wie auch 1996 war die Strahlenbelastung von Pilzen im Herbst 1997 ein Schwerpunktthema. Nachdem die Cäsium-137-Aktivität in heimischen Pilzen rückläufig ist, liegt ein besonderes Interesse an osteuropäischer Ware. Bei den entnommenen Proben wurden keine Radioaktivitätskonzentrationen über 600 Bq/kg festgestellt. Eine Probe Pfifferlinge wies eine Aktivität von 486 Bq/kg Cäsium-137 auf.
Auch 1998 wurden Pilze aus Importen und dem Handel auf radioaktive Kontamination untersucht, vorwiegend galt das Augenmerk Pilzimporten aus Osteuropa. Die Strahlenbelastung von Pilzen im Herbst war deshalb wieder Schwerpunktthema. Da die Cäsium-137-Aktivität in heimischen Pilzen rückläufig ist, liegt ein besonderes Interesse an osteuropäischer Ware. Nachdem in anderen Mitgliedstaaten der EU Überschreitungen der höchstzulässigen Radioaktivität in Speisepilzen, insbesondere Pfifferlinge aus Osteuropa festgestellt wurde, hat die Bundesfinanzverwaltung 1998 die Vorführung aller Einfuhren dieser Art bei den Lebensmittelüberwachungsbehörden angeordnet. Bei den in Hessen eingeführten Sendungen sowie bei dem im Lebensmittelhandel entnommenen Proben wurden keine Aktivitätskonzentrationen über 600 Bq/kg festgestellt. In einigen Proben konnte Cs-137 bis zu 122 Bq/kg festgestellt werden.
HAUPTAUGENMERK: SPEISEPILZE AUS OSTEUROPA
Auch 1999 galt wieder den Speisepilzen aus Osteuropa das Hauptaugenmerk der Lebensmitteluntersuchungsämter. Bei Waldpilzen wurde beprobt des Verdachts auf überhöhte Radioaktivität wegen.
Aus anderen Gründen als aus Radioaktivitäts-Belastung wurden von gezogenen 83 Pilzproben drei beanstandet, das sind 3,6 Prozent. Getrocknete Pilze aus einem Chinarestaurant waren staubig-schmutzig und mit zahlreichen lebenden Reismehlkäfern befallen. In einem aus einem Beutel Tiefkühl-Champignons zubereitetem Pilzgericht fand sich ein Stück schmutziger Schnur nebst etlichen Faserresten. Champignons I. Wahl waren unfrisch, überlagert und entsprachen somit auch nicht den (fakultativen) Qualitätsnormen für Kulturchampignons.
KEINE ERHÖHTE RADIOAKTIVE BELASTUNG IM HIESIGEN BEREICH
18 Pilzproben wurden auf Radioaktivität geprüft. Der Grenzwert beträgt für diese Warengruppen 600 Bq/kg (Cs-134 und Cs-137). In fünf Proben bzw. 28 Prozent der untersuchten Pilze war die Aktivitätskonzentration von Cs-137 größer als 100 Bq/kg. Eine Probe wies 822 Bq/kg Cs-137 auf. Die Probe wurde jedoch nicht beanstandet, da die Messunsicherheit aufgrund der geringen Probemengen zu hoch war. Bei den Proben mit höherer Radioaktivität handelte es sich um Pfifferlinge, die aus osteuropäischen Ländern eingeführt worden waren. Waldpilze aus dem hiesigen Bereich (Einzugsbereich des Hessischen Amtes für Lebensüberwachung) wiesen keine erhöhte radioaktive Belastung auf.
Die Untersuchungen für das Jahr 2000 liegen noch nicht vor. Das entsprechende Jahrbuch erscheint 2001.
mit freundlicher Genehmigung des Vereins der Pilzfreunde und Naturschützer Odenwald e.V.
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten. :-)