: Hallo Harald,
: das sind wirklich Spitzenaufnahmen, Kompliment! Mich würde interessieren,
: welche Kamera verwendest Du und welches Makro?
: Auf jeden Fall hast Du den richtigen Blick und darauf kommt es an.
: Grüße,
: Dagmar
Hallo, Dagmar
Die Kamera ist nicht so wichtig.
Sie muss einfach vernünftig makro-tauglich sein.
Viel wichtiger ist, dass Du durch viel Uebung mit ihr im Makro-Modus vertraut bist.
Die ersten 500 Aufnahmen sind die schlechtesten, dann wird es langsam besser.
Ich habe für diese Bilder die Lumix FZ50 mit einer Achromat-Vorsatzlinse von Minolta mit 4 Dioptrien verwendet.
Ich fotografiere auch noch mit der Nikon Coolpix 4500 mit selbstgebauten Lupen-Vorsatzlinsen.
Da sind die Ergebnisse auch ausgezeichnet.
Das Wichtigste, was ich Dir sagen kann:
Ich verwende viel Zeit für eine Aufnahme.
Für den richtigen Winkel.
Die richtige Distanz.
Die richtige Blende für optimale Freistellung.
Das richtige Licht.
Ich räume das Umfeld von störenden Blättern, Nadeln, Hölzchen, usw.
Ich betrachte den weiter entfernten Hintergrund.
Ob es überstrahlte Stellen zwischen den Bäumen gibt.
Ich räume vielleicht noch einen störenden Ast weg.
Ich beleuchte den Pilz dann mit Alu-Reflektoren, benütze dazu das Umgebungslicht.
Das braucht Erfahrung und viel Geduld bei jedem Pilz.
Viel Liebe zum Detail.
Ein schnell geknipstes Bild ist höchstens mal durch Zufall gut.
Ich fotografiere dann eine ganze Serie für einen Pilz, mit leicht verändertem Standpunkt und verschiedenen Blenden.
Nur mit absoluter Spitzfindigkeit in allen Details kann man besser werden.
Um Dir das zu demonstrieren, vergleiche doch mal das gestern eingestellte Bild des Purpur-Mürblings mit diesem, das ich nachträglich noch bearbeitet habe:
Ich war mit dem ersten Bild, das ich gestern hier eingestellt habe, nachträglich nicht zufrieden.
Darum habe ich ein weiteres Bild aus der Serie, mir minim anderem Kamerastandpunkt, bearbeitet.
Kannst Du herausfinden warum?
Was ist anders, bzw. besser an dieser Version?
Versuche es doch mal!
Lieben Gruss, Harald Andres