Hallo und guten Tag Ingo,

….“Gute-Zeit-Grüße zurück“ - ist ganz lieb von dir.

du schreibst

….“weil ich dich eigentlich im Forum als sehr genau (vielleicht manchmal übergenau?) arbeitenden Pilzler kennengelernt habe.“

Es reicht einfach nicht bei der Sporenmaßangabe zu sagen/schreiben ……“ja, so in etwa 8 vielleicht auch 9µm…“ Solche Aussagen sind nicht gemessen sondern geschätzt.

……“Allerdings kann ich dir bei dem Satz nicht ganz folgen: "Um die Pilzmikroskopie sowie das fotografieren von Pilzen wird aus meiner Sicht zu viel „tamtam“ gemacht. Wichtig allein ist das Ergebnis! " ---Wie meist du das??“

Tamtam – Pilzmikroskopie:
Ich lese immer wieder das Anfänger in der Pilzmikroskopie gleich mit irgendwelchen Schnitten anfangen und die Präparate färben. Ist es denn nicht erst einmal ratsam damit anzufangen ein brauchbares Präparat in Wasser anzufertigen um das zu sehen was in jedem Pilzbuch beschrieben wird – die Sporen. Dazu braucht man keinen Schnitt zu machen wie z. B. einen Schnitt zur Unterscheidung von Gewebestrukturen sondern nimmt ein kleines Stücken von der Lamelle ab oder kratzt etwas aus der Fruchtschicht, bringt das auf den Objektträger, Tröpfchen Wasser dazu, Deckglas drauf und fertig ist der „Lack“. Klingt nicht so toll aber man kommt ohne großen Aufwand zu einem verwertbaren Ergebnis.
Soll allerdings nicht heißen das man bei der Pilzmikroskopie gänzlich ohne Schnitte auskommt!

Ebenso habe ich festgestellt das im selben Atemzug mit der Mikroskopbestellung gefragt wird wo es denn die notwendigen Reagenzien gibt. Aus meiner Sicht ist es, gerade wenn man am Anfang der Pilzmikroskopie steht, nicht notwendig Präparate zu färben. Hierzu muß ich anmerken das ich das Färben von Präparaten nicht vollends ausschließe!

Auch um die Maßangabe wird für meinen Geschmack zu viel tamtam gemacht. Wenn ich Maßangaben für Sporen in Schritten von 0,1µm sehe wird mir schwindelig.
Ein Beispiel:
(34) 39,1 ± 2,8 (43) x (13) 15,9 ±1,1 (17) oder 6,2-8,7 x 4,2-5,3µm
Am Mikroskop sind solche Messungen nicht zu machen. Messungen in 0,1µm Schritten lassen sich, wenn überhaupt, nur anhand eines sehr guten Mikrobildes am PC durchführen. Leider habe ich weder im Netz noch von Pilzfreunden diese sehr guten Mikrobilder gesehen die eine Auswertung in 0,1µm Schritten ermöglichen würden.
Ja Ingo, das meine ich mit tamtam. Es geht wesentlich einfacher – Präparat in Wasser anfertigen und z. B. Sporenmaßangabe in 0,5µm Schritten angeben. Mit rel. einfachen Mitteln gute Ergebnisse erzielen.

Tamtam – Pilzfotografie
Was da um die Pilzfotografie für ein tamtam gemacht wird ist sagenhaft!
Da wird am Fotoapparat „geschraubt und gedreht“ sprich die Einstellungen stets verändert, manuell scharf gestellt, der Blitz wird abgestellt (oh oh … ja keinen Blitz), Folien werden aufgestellt und und ……. Nach dem Motto: Warum einfach wenn es umständlich auch geht ;-)

Was habe ich davon wenn ich all diese Sachen beim knipsen beherzige (klingt natürlich gut) aber auf dem Bildchen sind keine Details für eine Bestimmung erkennbar. Da halte ich es lieber schlicht und einfach – eine feste Einstellung für die Pilzknipserei, Autufokus und mit Blitz. Bisher bin ich damit so gut gefahren das man sogar Details erkennen und nicht erahnen konnte ;-)

Ingo, das ist natürlich keine Richtlinie. Jeder sollte mikroskopieren bzw. knipsen wie er es für richtig hält.

Eine gute Zeit und Tschüß
Gelbfieber