Hallo und guten Abend Till,
mit den unterschiedlichen Interpretationen gebe ich dir recht. Aus diesem Grund möchte ich auch gleich deiner Anregung folgen:
Meine Otidea bufonia Funde entsprechen der Darstellung von E. Gerhardt.
Ob man nun gerade die Farbe der Fruchtschicht zu einer Bestimmung heranziehen sollte, lasse ich mal so dahingestellt. Bei meinen Aufsammlungen geht der sehr variable Farbton von gelblich über braun bis tief rotbraun. Für ganz wichtig allerdings halte ich die Sporengröße im Verbund mit der Sporenform. Gerade die spindelige Form (ich vergleiche sie gern mit (Lakritz-Salinos) der Sporen, grenzt O. bufonia sich schon stark von anderen Arten der Gattung ab! Ob die Paraphysen hier eine Rolle spielen – ich kann es nicht sagen da ich bei jedem Fund mehr oder minder gekrümmte/kopfige Paraphysen hatte. Sind sie vom Alter abhängig? In 5 Jahren bin ich vielleicht schlauer ;-)
Zur Ökologie:
Fast alle meiner Otidea bufonia Funde stammen aus dem südlichen Teil der Lüneburger Heide. Sandboden, Nadelwald, seltener Laubwald. Einen Fund hatte ich in diesem Jahr auf/über Kalk unter Buchen.
Dirk hat nach O. cochleata und umbrina gefragt – kannst du dazu etwas sagen?
Zurückzukommen auf die Literatur. Für mich als Hobbymykologin besser gesagt Pilzsammlerin, ist jetzt nicht wie oben geschrieben der Gerhardt das Maß aller Dinge, jedoch für mich ausschlaggebend bei Otidea bufonia. Neben Nordic Macromycetes, M&C und vielleicht sollte man auch einmal Some Species of Otidea from China – Jin-Zhong Cao erwähnen.
Kleine nicht so ernst gemeinte Anregung:
Oft hört und ließt man ja von Doppelnachnamen z. B. Günter Meier-Hoppenstedt. Könnte man dies nicht in ähnlicher Form auch „übergangsweise“ bei O. bufonia machen - Otidea bufonia-grandis? Soviel zu Otidea bufonia-grandis ;-)
Mal was anderes - Asco-Literatur im Allgemeinen. Mit B+K Band1, dem aus 2000 stammenden recht „frischen“ Band 1 Nordic Macromycetes (super Arbeit) und dem rel. „alten“ Dennis ist man neben speziellen Gattungsschlüsseln als Hobbymykologe doch recht gut bedient. Was meinst du dazu?
Eine gute Zeit und Tschüß in den Süden
Gelbfieber
PS.: Sollte ich deine Fragen nicht ausreichend beantwortet haben so frag bitte nach. Durch den Austausch von Informationen kommen wir, wie schon „Scherlock-Humbuk“, auf die richtige Spur ;-)