Hallo Forum!
Nach den heftigen Nachtfrösten der letzten Woche hatte ich schon das Schlimmste für das zaghafte
Gemörch befürchtet. Wenigsten vier Nächte gab es deutliche Minustemperaturen, von –8°C bis –4°C.
Nicht nur Morgens, kurz vor Sonnenaufgang, sondern auch schon mit einsetzender Abenddämmerung beginnend.
Erstaunlich ist, daß diese Temperaturen den Schlauchpilzen nicht viel auszumachen schienen.
Zwar haben die Morcheln ihr Wachstum nahezu komplett eingestellt. Bis auf drei ältere Exemplare waren
aber alle noch intakt und standen noch genau so da, wie am Ostersonntag. Sie hatten vielleicht minimal
zugelegt, aber das kann auch an dem seit Freitag herrschenden, milden Wetter gelegen haben.
Den Frühjahrslorcheln scheinen solche Verhältnisse noch viel weniger zuzusetzen. Sie konnten nahezu
alle zulegen und waren ausnahmslos in einem guten Zustand.
Sie rochen auch allesamt frisch und wiesen keinerlei Verwesungsstellen auf.
Diese Eigenschaft scheint in der gängigen Pilzliteratur etwas unterbewertet zu sein. Jedenfalls
fällt mir ad hoc kein Werk ein, wo auf die Frostresistenz dieser Arten besonders eingegangen wird.
Allerdings sollten diese Schlauchpilze, allein von der Erscheinungszeit her, schon etwas frostbeständig
sein. Anderenfallls hätten sie sich wohl einen Starttermin nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ausgesucht.
Nochmal zurück zu den Morcheln: Zwar hatten sich die vorhandenen Pilze in der vergangenen Woche
kaum weiter entwickelt. Allerdings konnten wir einige weitere Exemplare aufstöbern. Da hatte ich am
Ostersonntag wohl nicht gründlich genug gesucht. Morcheln sind halt keine Eier.
Das lohnte sich schon für eine erste Ernte. Insgesamt 29 Stück zu 250g (in Butter gebraten!).
Wie auf dem Bild gut zu erkennen, hatten sich die Morcheln kaum verfärbt. Allesamt Schneemorcheln.
Immerhin begannen einige Exemplare, sich einen leichten Rose- Farbton zuzulegen.
Ich bin mal gespannt, wann die dunklen Morcheln kommen. Die Niederschlagsprognose schaut immerhin
viel versprechend aus. Ich denke mal, zur Aprilmitte gibt es reichlich Ernte.
Für alle Morchelfreunde sollte dann der Moment gekommen sein, die viel versprechenden Biotope
aufzusuchen. Morchelstellen enttarnt man halt genau zu dieser Zeit. Nicht davor und auch nicht viel später.
Maximale Erfolge und Grüsslis - Ingo