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Pilze Pilze Forum Archiv 2008

Pilze in Köln und Umgebung (30 Bilder)

Geschrieben von: Gábor
Datum: 29. Juni 2008, 21:17 Uhr


Hallo liebe Forenteilnehmer,

nun habe ich es endlich geschafft, die Bilder des vergangenen Wochenendes aufzubereiten und hoch zu laden.
Die Aufnahmen entstanden während einer Fahrrad-Tagestour Richtung Bergisches Land, quer durch die Wahner Heide und den Königsforst.
Doch zunächst einmal radelte ich durch städtische Grünanlagen, wie z.B. durch Marienburg.

Auf einem Grünstreifen zwischen Fußgängerweg und Straße unter Rosskastanien wuchsen diese an Hut uns Stiel schnell gilbenden Egerlinge mit auffallend kräftigem Geruch nach Scribtol bzw. Heftpflaster – der Karbolegerling Agaricus xanthoderma:

Letztere Geruchsassoziation finde ich besonders passend und hilfreich, da den Geruch von frisch aufgerissenem Heftpflaster praktisch jeder kennt - allerdings fand ich auch schon des Öfteren Exemplare ohne wahrnehmbaren Geruch.

Weiterhin sehr charakteristisch finde ich beim Karbolegerling die auffallend chromgelbe Verfärbung in der Stielbasis. Hier jedoch, vermutlich durch die vielen Madenfraßgänge, kaum zu sehen.

Unweit entfernt auf einer gemähten Wiese fand ich auf bereits verrottenden feuchten Grasresten diese kleinen gelben Pilze mit klebrigen Hüten:

Der Goldmistpilz :Bolbitus vitellinus

Und gleich daneben wuchs der Behangene Faserling Psathyrella candolleana:

Weiter ging die Radtour am Rheinufer entlang in Richtung Süden.
Auch hier wurde ich auf dem Grünstreifen unter Linden, zwischen Radweg und Straßenbahnschienen, mehrmals fündig.

Gleich an mehreren Stellen fand ich den Fransigen Wulstling Amanita strobiliformis:

Hier noch ein Schnittbild:

Sowohl der Hut als auch der Stiel sind mit klebrig-fransigen Velumresten behangen.

Und ähnlich, wie auch in Hannover am Maschsee (auch hier auf dem Grünstreifen unter Linden) fruktifiziert auch am Rheinufer der Netzstielige Hexenröhrling Boletus luridus gleich an mehreren Stellen:

Die Pilze haben schon ziemlich viel Hitze abbekommen und auch von einer deutlichen Netzzeichnung ist nicht mehr viel zu sehen.

Dann fand ich noch diesen gelblich-ockerfarbenen Täubling. Der Geruch war nicht unangenehm, der Stiel gekammert/wattig ausgestopft:

Ich will nicht ausschließen, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite neben Linden und Ahorn noch andere Bäume und Sträucher wuchsen.

Und schließlich, ebenfalls an mehreren Stellen und mit einem guten Dutzend Exemplaren, waren diese schwach nach Bittermandeln duftenden und auf Druck nicht gilbenden, doppelt beringten Egerlinge anzutreffen - der Stadtchampignon Agaricus bitorquis:

Und hier schon ein etwas älteres Exemplar:

Wie man sieht, hat der Pilz sich erfolgreich durch den Asphalt ans Tageslicht gesprengt.

Ich fuhr über die Rodenkirchener Brücke auf die Andere Rheinseite und weiter ging es Richtung Wahner Heide.
Diesen mit Kiefern, Buchen und Eichen bewachsenen sandigen Waldrand neben der Heide werde ich insbesondere in Hinblick auf Lactarius deliciosus weiterhin schön im Auge behalten:

Auf einem schon ziemlich zerfallenen Baumstamm fand ich den Schuppigen Sägeblättling Lentinus lepideus:

Auf gestapeltem Holz entdeckte ich diese beeindruckenden Pilzlandschaften:

Und alle Nase lang müffelten diese Stinker um die Wette:

Schließlich fand ich in der Heide noch den Fleischfarbenen Speisetäubling Russula vesca:

Sowie mehrere grünlich gefärbte Täublinge, die dem Grasgrünen Täubling Russula aeruginea nicht unähnlich ausschauten :-)

In einem alten Buchenwald hat der Echte Zunderschwamm Fomes fomentarius ein weiteres Opfer zur Strecke gebracht:

Am Rheinufer (be)fällt er auch schon mal gerne alte Pappeln.

Und bereits zum dritten mal seit Anfang Mai finde ich den Austernseitling – hier auf einem morschen herabgefallenen Buchenast:

Und weiter geht es mit den Pilzen im Bergischen Land.
Verglichen mit den bisherigen Funden war es hier jedoch eher etwas verhalten.
Zwar gab es auch hier in Köln einige kräftige Gewitter mit wolkenbruchartigen Regenfällen, doch ließen sich die Wälder dadurch in der Umgebung nur wenig beeindrucken und blieben weiterhin rascheltrocken.

Dort, wo de Boden etwas verdichtet war, blieb das Wasser sogar in kleinen Tümpeln stehen:

Mitten aus dem schotterigen Wanderweg wuchs ein Rauhfuss-Weichritterling Melanoleuca verrucipes

Zwischen Steinen auf einer Böschung fand ich diesen alten Flockenstieligen Hexenröhrling Boletus erythropus:

Unweit dieser Stelle wuchs der Narzissengelbe Wulstling Amanita gemmata:

Sowie zwei Perlpilze Amanita rubescens:

Bereits auf dem Heimweg durch den Königsforst gab es noch ein Paar Funde.

Gallenröhrling Tylopilus felleus:

Ein vertrockneter Rübling:

Der Graue WulstlingAmanita excelsa:

Zum Schluss dann noch zwei nicht näher bestimmte Täublinge:

Und ein einsamer, noch junger Stäubling auf dem Waldweg:

Insgesamt hatte ich insbesondere im Bergischen Land dank der doch ausgiebigen Regenfälle etwas mehr erwartet.

Aber angesichts der Dürre in meiner Exilheimat Niedersachsen will man ja nicht unbescheiden sein :-)

LG, Gábor

Beiträge in diesem Thread

Pilze in Köln und Umgebung (30 Bilder) -- Gábor -- 29. Juni 2008, 21:17 Uhr
Noch ein Paar Naturbilder hinterher (8 Bilder) -- Gábor -- 30. Juni 2008, 00:07 Uhr
Sehr schöne Gegend...... -- Steininger -- 30. Juni 2008, 17:34 Uhr
Re: Sehr schöne Gegend...... -- Gábor -- 30. Juni 2008, 19:19 Uhr
Re: Sehr schöne Gegend...... -- Steininger -- 30. Juni 2008, 20:28 Uhr
Re: Pilze in Köln und Umgebung (30 Bilder) -- 42 -- 30. Juni 2008, 08:58 Uhr
Re: Pilze in Köln und Umgebung (30 Bilder) -- Gábor -- 30. Juni 2008, 18:59 Uhr
Re: Pilze in Köln und Umgebung (30 Bilder) -- Stephan Weißer -- 30. Juni 2008, 11:09 Uhr
Re: Pilze in Köln und Umgebung (30 Bilder) -- Gábor -- 30. Juni 2008, 19:17 Uhr

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