Hallo Pilzfreunde,

kaum zu glauben, was mir am vergangenen Wochenende im einheimischen Terrain begegnet war.
Pilze!!! Mitten im Juli!! Und das im rauen Mengen! Zumindest, wenn man es mit dem Aufkommen der
vergangenen ZEHN Wochen vergleicht.

Wenn diese weißsporigen Vertreter an den Wegrändern erscheinen, bahnt sich langsam Großes an.
Vielfach unterschätzt und gerne auch ignoriert, halte ich dies für eine sehr wohlschmeckende Art, die sich
vielfältig verwenden lässt. Ob nun in einer Pilzsuppe oder als deftiges Einzelgericht. Ein wenig Sammelfleiß
vorausgesetzt, lohnt es sich fast immer, einen kulinarischen Test zu wagen.

Übrigens, das in der Literatur vielfältig gerühmte Rezept, die Teile in Rührei beizumengen, ist nach meinem
Gusto wirklich ein Hit.

Feldschwindling / Nelkenschwindling (Marasmius oreadus)

Neulinge der Materie seien an dieser Stelle aber zur Vorsicht gemahnt. Es gibt im gleichen Gelände
sehr ähnlich aussehende, hellhütige Arten, die zu schweren Vergiftungen führen können.
Vor allem sollte man hier auf die kleinen, weißen Trichterlingsarten achten.
Es gilt das immer das gleiche, wie beim Sammeln aller Pilze. Genaue Artkenntnis ist oberste Pflicht.
Im Zweifel stehen lassen, oder aber zur nächsten Pilzberatungsstelle damit.

Zufällig im selben Gelände befanden sich tatsächlich schon die ersten Vertreter der angesprochenen Gattung,
allerdings braunfarbene.

Trichterlinge - Cliocybe spez.

Bis auf die Größe hatten diese mit den Schwindlingen aber nicht viel gemein. Allein der heftige
Mehlgeruch, der den von Maipilzen noch um Längen schlug, sollte schon einem Farbenblinden deutlich
machen, daß es sich um etwas ganz Anderes handelt. Vermutlich werden die Trichterlinge irgendwo im
Dunstkreis von C. sinopica beheimatet sein. Eigentlich sollte ich die zur Bestimmung mal mitnehmen,
aber ich war so überrascht, daß da überhaupt schon was zu finden war.... o:

Um so erstaunlicher, daß ich noch eine ganze Pilzhorde aufstöbern konnte.

Könnt ihr sie sehen, die farbenprächtigen Blutmilchpilze? Und sind da nicht sogar noch mehr Fungi
im Bild? Die Porlinge sind ja nicht so meine Baustelle, aber der Hellsporer ist schon ziemlich heftig.

Nach diesem gelungenen Saisonauftakt sollte doch demnächst etwas gehen in Berlin und Umgebung.
Erstaunlicherweise hatte es am vergangenen Wochenende wieder reichlich geregnet. Sogar zu Zeiten,
für die gar kein Niederschlag angesagt war. Eigentlich ist das sonst immer umgekehrt. Ich fürchte, ich
werde demnächst meine Freizeitunternehmungen umplanen müssen.
Sonst verpasse ich noch die Satansröhrlinge. ;-))

Grüßlis Ingo