.... da brauch ich ja bald kein Mikroskop mehr um Taeublinge sicher zu bestimmen....;-))
LG Christoph
: heute: Russula praetervisa Sarnari 1998 syn.
: Russula pectinatoides Peck 1907 - Kratzender Kamm-Täubling
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: Liebe Kolleginnen und Kollegen, endlich wieder Frischmaterial! Heute ein
: typischer Vertreter des niedersächsischen sandigen Flachlandes aus der
: Untersektion "Foetentinae".
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: Der Kratzende Kamm-Täubling ist ein typischer anspruchsloser Parkpilz, er
: erscheint auf Freiflächen,
: Wiesen und Grünanlagen auf sandigen Böden unter Laubbäumen.
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: Auffälliges Merkmal ist die kupferrotbraune "Fleckung" an den
: verschiedensten Stellen und die meist
: orangegelbe oder orangerote Stielbasis. Beide Merkmale können unterschiedlich
: stark ausfallen.
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: Der deutsche Name ist sehr treffend gewählt. Anfangs schmecken Fleisch und
: Lamellen ganz mild,
: bis sich nach einiger Zeit ein widerlich kratzender Geschmack im Rachen breit
: macht.
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: Um Verwechslungen mit dem sehr ähnlichen Camembert-Täubling vor Ort
: auszuschließen, hilft die
: Geruchsprobe. R.pectinatoides hat eine stark fruchtige Komponente andere
: Autoren meinen er riecht
: nach Gummi oder Kautschuk. Der Camembert-Täubling riecht nach Camembert-Käse
: und ist deutlich beißend scharf im Geschmack.
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: Hut: umberbraun, blass bis rußbraun, elfenbeingraulich, hell -oder dunkler
: graubraun vor allem in der Hutmitte
: dunkler, auch ockerbraun oder gelbbraun, jung fast sepiafarben, mit oder ohne
: kupferrotbraune "Fleckung",
: Oberhaut schmierig, gequollen, gummiartig zäh, kammrandig, trocken nur ein
: dünnes durchsichtiges
: abziehbares Häutchen, lange etwas glänzend, erst kugelig, dann gewölbt,
: später niedergedrückt bis
: trichterförmig, Rand erst eingebogen, später ausgebreitet, wellig und
: gelappt, sogar hochgebogen
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: Lamellen: grauweißlich bis creme, häufig rostfleckig, mäßig gedrängt, häufig
: gabelig, mit Querverbindungen
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: Stiel: rein weiß, runzelig gerieft, meist abwärts verjüngt, von der Basis
: aufwärts nach Druck deutlich grauend, am Grund mit oder ohne kupferrote
: Flecken oder Fasern
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: Anmerkung aus MHK: "Die Rotfärbung am Stielgrund rührt von feinen
: roten Körnchen in den Längshyphen her."
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: Die Chemische Reaktion an der Stielbasis mit KOH: Hierzu haben Robin und ich
: unterschiedliche Erfahrungen gesammelt. Der KOH-Test vor Ort verlief meist
: negativ, dennoch kommt es hin und wieder vor, dass durch das auftragen von
: KOH (20%) an der Basis
: eine orangerote Färbung eintritt. Diese liegt wohl an den besagten feinen
: roten Körnchen
: in den Längshyphen, sollte aber niemals so stark kräftig rot-orange-braun
: ausfallen wie bei R.insignis.
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: Fleisch: weiß unter der Huthaut graugelblich, blasig, starr,
: spröd-gebrechlich
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: Wert: ungenießbar
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: Vorkommen: Juli bis September, besonders unter Quercus, meidet Kalk
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: Sporen laut MHK: rundlich bis länglich, 8-9 x 6-7 ym mit kleinen Warzen oder
: Stacheln,
: deren netzige Verbindung zerstückelt ist
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: Sporenstaub: dunkel creme (IIc)
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: SARNARI führt in seinem Werk R.pectinatoides zur neu beschriebenen Art
: Russula praetervisa.
: Er schreibt vermutlich unter "Note Tassonomiche e Nomenclatoriali"
: über gut zwei Seiten eine Menge dazu,
: warum, wieso und weshalb er das gemacht hat. Leider bin ich des italienischen
: nicht mächtig. Über eine
: kurze übersetzte Zusammenfassung wäre ich sehr dankbar.
: Bis zum nächsten mal
: Euer Felix