Hallo Ihr Lieben,

im Hintertaunus scheint es doch von Wald zu Wald gewaltige Unterschiede zu geben, was die derzeit munter wachsenden pilzigen Gesellen angeht: 4 Stunden in mir neuem Terrain brachten am Sonntag zwar keine Steinpilze, wie vor zwei Wochen, dafür aber allerlei Amanitiges, eine Überraschung und einige ganz und gar unpilzige Schönheiten.

Zum ersten Mal bewußt wahrgenommen - mag sein, dass die Burschen häufiger sind - habe ich diese Xylaria:

Laut Bildervergleich und Beschreibung sollte es X. longipes sein, diesmal allerdings auf Rotbuche, wie wahrscheinlich das ist und wie gering die Unterschiede zu X.polymorpha sind, weiß ich nicht, vielleicht hilft mir ja wer dabei.

Der Rotrandige Baumschwamm ist hier allgegenwärtig, nur selten so schön:

Von den ebenfalls wuchernden Rotfüßen schon beinahe müde wechselten wir kurzerhand das Biotop, und schon wurde es spannender:

Ich denke, mit Amanita crocea, dem Orangegelben Streifling liege ich hier richtig.

Wo ich hier liege, weiß ich nicht - wer kann mir helfen? Amanita wohl schon, nur welche?

Die Farbe kommt hin, erwachsene Exemplare wuchsen rundum leider noch nicht.

Der hier macht mich da schon wieder sicherer, so rot, wie die abgebissenen (sauber über dem Waldboden!) Exemplare anliefen, komme ich da eigentlich nur auf Amanita rubescens, den Perlpilz:

Ein bissche nwas für die Pfanne wollte ich dann aber doch noch (den Amaniten traue ich auf ganzer Linie nicht), ergo besuchten wir auf dem Rückweg noch eine im Sommer reichlich bevölkerte Liegewiese an einem der Weiher hier im Dreh - letzten Mittwoch hatte ich da meinen ersten Flocki gefunden.
Und auch der Nachwuchs ließ mich nicht im Stich:

Mal so ganz subjektiv: da lasse ich jeden Steinpilz stehen dafür. Lecker!

Und die Liegewiese war dann offenbar der Meinung, mich doch nicht ganz ohne Überraschung gehen zu lassen. Fast ganz stiellos drückten sich die Kiefernreizker an den Boden - die ersten die ich hier nach langer Reizker-Abstinenz im Taunus überhaupt gefunden habe:

Die Blutreizker kenne ich seit meiner Kinderzeit in der Lausitz, dort wuchsen die zuhauf, hier waren es die ersten nach langer Suche. Und auch sehr lecker. *g*

Und auch diese Rauhfüße waren mir hier bislang noch nicht begegnet:

An dem Weiher und im Wald rundum wächst eine ganze Kolonie - ich denke - Eichenrotkappen, Leccinum quercinum.

Und auch anderes, eher Seltenes, ließ mich strahlen:

Ich weiß seit Februar, dass über einem alten Steinbruch auf den Kalk- und Quarzfelsen diese Flechte wächst, ich bin noch immer bei Cladonia, bei der Renierflechte, und freue mich jedes Mal aufs neue, wenn ich sehe, dass weder Spaziergänger noch gelegentlich auf den Felsen campierende Jugendliche dem Bestand etwas anhaben können.

Und auch der Tümpel direkt unter der Felswand überraschte mich:

herzliche Grüße
Kattugla