: hallo in die Runde,

: bei der Pilzkartierung frage ich mich, für was wird sie durchgeführt. Sollte
: sie wissenschaftlich ausgewertet werden, ist mir die Methode zu
: unwissenschaftlich. Solange jeder eintragen kann, was er meint gefunden zu
: haben, ist m.E. für eine wissenschaftliche Auswertung nicht zu gebrauchen.
: Zumindest bei einzelnen Arten müßte die Fundmeldung anhand von wirklichen
: Experten anhand von Exikkaten oder mindestens von aussagekräftigen Fotos
: überprüfbar sein. Auch macht eine Pilzkartierung nur dann einen Sinn, wenn
: alle Funde kartiert werden, also auch die von den sog. Allerweltsarten.
: Ich vermute aber, daß nur die "Besonderheiten" manchem Kartierer
: erwähnenswert erscheinen.
: Wer weiß, was manche Rote Liste wert ist und wie sie zustande gekommen ist,
: weiß auch um den Wert der Kartierung.

: Gruß

: Piwo

Hallo Piwo,
Deine Bedenken kann ich gut verstehen. Die Fehlerquote ist sicher enorm groß.
Das war schon bei der Krieglsteiner-Kartierung (mein Vater GJK für die, die noch nicht so lange dabei sind) so, aber immerhin hat GJK eine Menge Funde kontrolliert bzw. die Leute animiert, dies selber zu tun oder tun zu lassen.
Ich selber beteilige mich schon länger an keinen Kartierungen mehr und ich denke, ich bin da nicht der einzige.
Rote Listen: auch da hast Du recht. Wenn man z.B. auf der Roten Liste Hessens Arten wie das Mäuseschwänzchen (Baeospora myosurus) als gefährdet aufgelistet findet, kann man verzweifeln.
Wie sollte es sein:
ich denke, die DGfM sollte jemanden hauptamtlich für die Kartierung anstellen oder zumindest darauf hinarbeiten, dass der Staat (Umweltministerium o.ä) das tut. Das muss nicht ich sein - es kommen sicher einige in Frage. Kein Geld? Nun ja, für die teure Subvention einer universitären Zeitschrift wie Mycological Progress, die sicher nur eine Handvoll Leute aus der DGfM interessiert, reicht es ja schließlich auch ....
Sorry für die subversiven Gedanken,
Lothar