Moin zusammenn,
gestern hatte ich mal einen „Reisetag“ eingelegt und bin für die AngelWoche ins östliche Hügelland gefahren, genauer gesagt in den Naturpark „Hüttener Berge“, der nördlichste Naturpark in Deutschland. Die Hüttener Berge sind größtenteils Bestandteil der Schleswigschen Geest und das nördlichste Hügelgebiet in Deutschland. Die höchsten Berge – Verzeihung: Hügel – sind der Scheelsberg mit 106 m, der Aschberg mit 98 m und der Heidberg mit 92 m. Von den Bergen sind bei klarem Wetter die Eckernförder Bucht und die Schlei zu sehen. Und die beiden größten Seen im Gebiet, der Bistensee und der Wittensee. Diese beiden waren auch mein Ziel.
Aber zunächst fuhr ich an den Owschlager See, der mit seinen knapp 24 ha Fläche der kleinste See in der Runde ist:

Zu dem See gehört auch noch der „Mini-Born-Park“, der auf anderthalb ha Fläche 108 Gebäude aus ganz Deutschland und Europa im Maßstab 1:25 zeigt. Der See selbst ist nur etwas über 2 m tief, hat aber einen enorm guten Karpfenbestand mit Fischen bis zu 15 kg!

Anschließend ging es dann weiter zum Bistensee, der mit 154 ha Fläche schon etwas größer ist:

Und zum Schluss fuhr ich dann rüber zum Wittensee, der – nur durch eine Hügelkette getrennt – nur 3 km vom Bistensee entfernt liegt:

Der Wittensee ist fast rechteckig (5 x 2 km = 10 qkm) und ist eine eiszeitliche Verlängerung der Eckernförder Bucht. Er ist der viertgrößte See in SH und bis zu 40 m tief. Bisten- und Wittensee haben jetzt, im Herbst, glasklares Wasser mit Sichtweiten bis zu 10 m. Der Wittensee ist zudem berühmt für seine Maränen.
Beide Seen entwässern in die Eider, obwohl sie so weit im Osten von SH liegen. Während der Wittensee aber im Raum Rendsburg in die Eider mündet, fließt der Bistensee in Richtung Stentdorf (bei Owschlag) ab, wo er in einen kleinen Mühlenteich mündet. Und dieser Mühlenteich wiederum gilt als die Quelle der Sorge, die m. o. w. bei uns im Westen von SH in die Eider mündet. Eine verrückte Hydrographie!!

Ach ja, zwischen all’ den Gesprächen mit Anglern und Fischern hatte ich auch Zeit, mal kurz (!) nach Pilzen zu gucken. Die Ausbeute war dementsprechend gering, aber nett anzusehen:

Mein erster Parasol für dieses Jahr, klein aber fein. Drei weiteregingen mir dann noch etwas später ins Netz.

Die Goldröhrlinge standen auf einem total sumpfigen Grundstück am Wittensee und kämpften zusammen mit ihrer Lärche gegen das Ertrinken.

Endlich, endlich kommen sie, die „nackten Lepisten“ ;-)

Wer fragte, ob Hallimasch auch aus der Erde wachsen? Die hier waren so frech und hatten sich zudem als Wirt – so schien es – metallene Zaunpfosten ausgesucht.

Den Höhepunkt fand ich aber am Bistensee. Ziemlich versteckt unter Gebüsch „krabbelten“ Erdsterne:

Ich hoffe mal, dass ich mit Geastrum pectinatum, dem Kammförmigen Erdstern, richtig liege. Das war ein Erstfund, und ich bin doch sehr überrascht, wie groß Erdsterne sind. Die Exemplare, die ich fand, hatten etwa Handgröße.

Zum Schluss noch die Frage: Was sind das für Becherlinge?

Grüßlis
Thomas