: Hallo Peter,
: die Funde wecken - nun nicht Neid - den Wunsch, nach ebenso schönen
: Exkursionen. Wirklich toll. Du als Einheimischer, kannst Du nicht bitte
: Bilder des Gebietes nachreichen? Ich höre und lese von Binnendüne und
: gleichzeitig von Moorarten. Das alles passt nicht zu meinen Vorstellungen
: der sachsen-anhaltinischen Schwarzerdeebene.
: Alles Gute, Jochen.
Hallo Jochen und auch alle anderen,
also Exkursionen dorthin können fürs Wochenende gern mit mir vereinbart werden.
Mal zum Gebiet:
Entlang der alten Strom - Elbe, die ja nicht identisch ist mit dem aktuellen Flussbett der Elbe, zieht sich von Hohenwarthe bis hinter Gommern eine lange eiszeitliche Flugsanddüne. Nicht überall ist diese Düne mehr zu erkennen, durch Abgrabungen von Kies und Besiedlung ist sie sogar weitestgehend zerstört.
Nur an 3 einzelnen stellen einmal bei Hohenwarthe, einmal bei Gerwisch und einmal bei Gommern ist sie noch richtig als Binnendüne erkennbar.
Mit Bördeacker hat das gar nichts zu tun - eher mit Spargelanbaugebiet.
Die Börde ist zwar auch hier gleich um die Ecke aber eben nicht dort.
Durch das Gebiet bei Hohenwarthe wurde Ender der 20 - jahre die Alte Berliner Eisenbahnstrecke gebaut (inzwischen komplett abgerissen). Für diesen Damm der Trasse wurde in Hohenwarthe großfläcig abgegraben. Die sich bildenden Teiche, vom Grundwasser gespeist, das dort stark Elbwasserstandsabhängig ist, verlanden gegenwärtig, D. h. im Winter und Frühjahr gibt es viel Wasser und im Sommer und Herbst weniger bis gar keins. Von diesen jetzt trockenen Teichböden stammen die moorarten, hier also von Felix genannten Russula, Hypholoma und Cortinarien. In manchen Jahren sind die Teichrandschwefelköpfe zu 10.000 enden da und auch Cortinarius uligonosus (ich übertreibe nicht).
Da wo die Trasse lang ging und da wo nicht abgegraben wurde ist also die reine Dünenflora da, von da stammen eben der Erbsestreuling, die verschiedenen Rhodocyben und anderes mehr. Ein Teil des Gebietes, ist, nachdem die Russen und Kampfgruppen, die hier fleißig geübt haben, weg waren unmittelbar nach der Wende unter Naturschutz gestellt worden.Google mal nach "Taufwiesenberge", da findest Du gleich die Vorstellung des Gebietes vom NABU.
Also wer will, kann gerne kommen, ich glaube Robin und Felix habens nicht bereut.
Gruß Peter