heute:
Russula turci Bresadola 1881 - Jodoform-Täubling
Hallo Forum, bei eurer Wahl zum TDW stand der heutige Täubling auf gleicher Höhe mit R.exalbicans.
Ein wahrer Künstler was seine Hutfarbe betrifft - deswegen nicht immer gleich ansprechbar -
stelle ich euch heute diesen Vertreter aus der Untersektion „Amethystinae“ vor.
Vorab: Über die oft schwierige und viel diskutierte Unterscheidung des Jodoform-Täublings vom
Amethyst-Täubling - Russula amethystina möchte ich folgende Zeilen verlieren:
Eine typische Russula amethystina habe ich noch nicht gefunden, kann also keine eigenen Erfahrungen
einbringen! Nur so viel: R.amethystina soll weniger netzige Sporen haben, die Huthaut soll sich beim
auftropfen von Wasser gelbfleckig verfärben, er wächst in höheren Lagen (montan) und soll dort häufiger unter
Fichte vorkommen. Da das alles sehr mit Vorsicht zu genießen ist (Variationsbreite), erkennen einige Autoren
amethystina nicht an. Das soll es an dieser Stelle schon gewesen sein. Zurück zu R.turci:
Kennzeichen: Sehr wechselfarbiger Täubling, lila, weinrot, himbeerrot, kupferbraun, olive-braun oder
ockerliche Färbungen sind möglich, Jodoformgeruch
an der Stielbasis und die "Scheibe" in der Hutmitte sind sehr gute Merkmale.
Hut: dunkel- oder amethyst-violett, oft mit dunkler Scheibenzone in der Mitte, graurosa, purpurn in allen
Abstufungen, auch bräunlich oder oliv, in vielen verschiedenen Tönen, aber immer gedämpft pastellartig, auch
ausblassend. Randzone bei Trockenheit bereift, feucht sehr schleimig, dick gequollen und Huthaut dann völlig
abziehbar, ohne Durchfärbung, Rand lange glatt, später etwas höckerig
Lamellen: lange creme, reif ockergelb, manchmal an den Schneiden purpurn
Stiel: weiß, mit unter von der Basis her mehr oder weniger rosa angehaucht, unten kleieartig, bald schwammig,
zuletzt hohl und mürbe, an der Basis mit (meist) deutlichem Geruch nach Krankenhausapotheke bzw. Jodoform
Fleisch: weiß, bald aber mehr "bananenfleischgelblich" (welch ein Vergleich) getönt, brüchig und mürbe
Geschmack: mild
Wert: da mild, genießbar
Vorkommen: September & Oktober in Nadelwäldern hauptsächlich unter Kiefer aber auch Fichte,
Sehr gerne in sandigen Kiefernwäldern des Flachlandes, dort zusammen mit seinen Freunden R.badia,
R.sardonia und Russula xerampelina die zur selben Zeit erscheinen.
Sporenstaub: hellocker bis ocker (IIIb - IVa)
Sporen nach EINHELLINGER: 8,2-9,2 x 6-7,5µm
Ornament netzig, mit nur wenigen freien Warzen
Auffallendes mikroskopisches Merkmal:
die schon in Kongo zu erkennenden stark inkrustrierten Primordialhyphen:
Bis zum nächsten mal
Euer Felix