Hallo Leute,
ich hatte die Pilzchen in Italien natürlich als Tubaria spec. mit Verdacht auf conspersa eingetütet (huhu Ingo!).
Als mir dann gestern beim Mikroskopieren die mitraförmigen Sporen mit dem fetten Keimporus entgegenleuchteten, musste dieser Verdacht natürlich über Bord.
An dieser Stelle muss ich jetzt mal die Werbetrommel für Erhard Ludwigs Pilzkompendium rühren: dort steht als Verwechslungsmöglichkeit zu Tubaria conspersa Psilocybe crobulus, feine Sache - hat mir sicher viel Zeit gespart, denn Psilocybe ist im Moment noch ein völlig weißer Fleck auf meiner mykologischen Landkarte. Solche Querverweise haben System im Pilzkompendium und sind ideal für Nichtspezialisten, die viel Zeug bestimmen wollen, wovon sie nicht allzu viel Ahnung haben.
Zurück zum Schwammerl:
Ich denke, es ist Psilocybe crobulus. Die von Andreas erwähnte P. subviscida var. velata (Abb. in GP BadenWb IV, 405) scheint sehr ähnlich zu sein, in der Summe der Merkmale tendiere ich zu ersterer, auch wg. dem Vorkommen an Holzstückchen.
Noch ein paar Infos und Mikros:
Sporen am Stiel in KOH:
Cheilozystiden in KOH und Kongo:
Beschreibung:
Funddaten: 01.10.2007; Pratomagno/Italien, ca. 750 m, auf morschen Holzstöckchen (Laubholz); gesellig; Hut: bis 0,5 cm breit, jung mit weißem Velum behangen; Stiel: weißflockig, unberingt; Lamellen: -; Fleisch: -; Geruch: -; Geschmack: -; Cheilozystiden: flaschenförmig mit langem zyl., oft welligem Hals und kurzem Bauch, dünnw., mit Basalschn., Enden abgerundet und Halsstärke an den Enden ca. 2 µm, 30-40 x 5-6; Pleurozystiden: -; Kaulozystiden: wie die Cheilos, z.B. 40 x 4, 45 x 6 (Stielhyphen teilweise dickwandig und inkrustiert, mit Schnallen); HDS: -; Basidien: 4-sporig, keulig, 21-25 x 6-7, (Schnallen im Hymenium vorhanden); Sporen: ellipsoid bis submitraförmig (bisweilen schwach kantig), lateral deutlich abgeflacht, mäßig dickwandig (bis 0,5), mit deutlichem, ca. 0,8 breitem KP, frontal 7 x 4,25 (6,5-7,5 x 4-4,5), lateral 3,5-4 breit;
Gruß aus München
Hias