Hallo,

schön, dass sich auch bei so einem Rätsel etliche beteiligen.
Die Lösung ist ja schon fast von Schnuffel und auch von Rudi gesagt worden.

Es handelt sich um ein Quetschpräparat von Sarcoscypha austriaca und zeigt die Pigmente die für die orange- bis zinnoberrote Färbung verantwortlich sind. Das sind die leuchtend orangenen Tropfen auf der rechten Seite. Diese Pigmentation besteht aus Karotinoiden eines bestimmten Types und sie sind in diesen (vermütlich öligen) Tropfen gelöst, die sich zwischen den Paraphysen und wohl auch innerhalb befinden. Diese Karotinoide reagieren mit Jod grün bis blau. Das ist auf der linken Seite zu sehen, von links her kommt also eine relativ konzentrierte Jodlösung ins Präparat geflossen.

Mit diesem Test kann man bei orangefarbenen und roten Pilzen nachweisen, ob die Pigmente Karotinoide sind oder eben etwas anderes. Dieser hier dargéstellte Nachweis ist sicherlich zur Bestimmung nicht wichtig, aber vielleicht interessant und vor allem für die Systematiker wohl von Bedeutung. Die allerdings werden die Farbstoffe sicherlich anders analysieren als mit Jodlösung.
Benutzt man übrigens eine stark verdünnte Jodlösung, dann färben sich die Karotinoide weinbraun.

Auch Scutellinia hat beispielsweise solche (oder sehr ähnliche) Karotinoide, aber dort sind sie in Form von Plättchen und winzigen Tröpfchen nur im Inneren
der Paraphysen. Aber auch die färben sich grün mit Jodlösung.

Interessant wird sowas vielelicht auch bei den Blätterpilzen: Die Saftlinge haben z.B. keine Karotinoide, trotz ihrer orangen bis roten Farben. Dagegen Haasiella venustissima zeigt eine grüne Reaktion.