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Ach Schnuffel,
beim Lesen Deines Beitrages ´blubbte´ sofort wieder meine Kindheit: Ährenlesen, Körner auspulken, zur Mühle karren und mit dem halben Sack Schrot wieder retour. Auch eine Tagesreise. Zu allem Unglück war ´47 noch ein Jahrhundertsommer. 2 Monaten Dauerhitze und Tag für Tag - eine Woche lang von Sonnenauf- bis -untergang - ab in den Wald und Reisig für den Winter sammeln. Nix toben, tollen, baden. Wie mich das stank!!! Zur Kartoffelreife hatte ich als Kleinster auf ein Signal meines Vaters hin in verbotene, grüne Kartoffelreihen zu tauchen und mit den kleinen Händen Knollen auszubuddeln. Aber all diese körperlichen Strapazen bei mehr als karger Ernährung hatten auch ihr Gutes. Wir waren zwar dürr, so daß der Wind Aeolsharfe auf unseren Rippen spielen konnte, aber fit wie Turnschuhe. Wir kletterten selbst in Birkenwipfel spielend leicht (wegen eines Vogelnestes). Heutige Kinder würden selbst bei Lebensgefahr nicht auf einen maßgerechten Eichenstamm fliehen können. Und beim Sprung über einen 1,5m breiten Bach brechen sie fast mittendurch. Noch heute, mit 69, ist der für mich kein Hindernis.
Gruß - Waldschrat
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