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Pilze Pilze Forum Archiv 2008
@Klaas
Geschrieben von: Schnuffel Antwort auf: Re: OT: Frage zu Südtirol (Klaas)
Datum: 12. Juli 2008, 23:06 Uhr
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Hallo Klaas, zum Radfahren in Südtirol kann ich vielleicht etwas beitragen, obwohl ich dort noch nie auf dem Rad gesessen habe. Zwischen 1980 und 1990 war ich 6mal zum Bergwandern in Südtirol, und zwar 4mal in Toblach im Hoch-Pustertal. Wenn ich mir das so überlege, scheint das die einzige Gegend in Südtirol zu sein, wo man einigermaßen bequem Radfahren kann. (Ich denke, Dein Vater ist kein Mountain-Biker.)
Wer nur die Füße ohne Hilfsmittel zur Fortbewegung gebrauchen will, findet dort reichlich Gelegenheit für Spaziergänge, leichte bis anstrengende Wanderungen und Hochgebirgswanderungen und anspruchsvolle Klettertouren. So 3 – 4 Gipfel um 2900 m sind auch für den Flachlandtiroler mühsam, aber ohne Gefahr erreichbar. Im Bereich darunter gibt´s mehr als ein Dutzend Ziele, aber mit dem Kinderwagen würde es auch da schwierig. Pilze gibt es in der Gegend jede Menge. Da ich damals noch nicht zum Pilzfan mutiert war, habe ich mehr die fantastische Flora genossen, die auch nicht mit Erreichen der Waldgrenze ein Ende findet, sondern dich bis auf die höchsten Gipfel begleitet. Einschränkungen beim Pilzesammeln gab es damals auch schon. Wenn ich mich recht erinnere, durften pro Person 2 kg gesammelt werden und das nur an geraden Tagen, während es für Einheimische keine Beschränkungen gab. Diese Schutzmaßnahmen waren erforderlich geworden, da ganze Busladungen von mit Stöcken bewaffneten "Italienern" die Wälder in Ketten durchkämmten, gnadenlos alle Pilze mit dem Stock umlegten und nur bei Röhrlingen sich bückten, um diese näher zu inspizieren. Vom Klima her ist es im Hoch-Pustrtal angenehmer als in der Gegend um Meran. Deswegen verbringen dort auch viele "Italiener" ihren Urlaub. Aus preislichen Gründen sind damals aber viele nach Österreich ausgewichen. Zuletzt noch ein vielleicht nützlicher Hinweis: In Südtirol war damals an den Tankstellen die fiese Masche verbreitet, nach dem Betanken die Zapfpistole nicht einzuhängen, sondern auf dem Boden abzulegen, dem Nachfolgenden nur eine geringe Menge einzufüllen und sich von diesem den Treibstoff des Vorgängers nochmals bezahlen zu lassen. Im restlichen Italien war es dagegen üblich, dem unaufmerksamen und durch die vielen Nullen verwirrten Touristen einen um den Faktor 10 erhöhten Betrag abzuknöpfen. Da mit der Einführung des Euros diese Quelle nicht mehr sprudelt, hat man sich da mit Sicherheit wieder eine anderen Trick einfallen lassen. Gruß - Schnuffel
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