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Pilze Pilze Forum Archiv 2008
Re: Aha!
Geschrieben von: Andreas Antwort auf: Aha! (Helmut)
Datum: 12. November 2008, 23:49 Uhr
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: Servus Andreas, : da wird es interessant. T. stans scheint eine T. striatum sehr nahestehende,
: T. striatum habe ich - nach anfänglichen erheblichen
: Kennst Du meine Abhandlung über die Ritterlinge im Oberpfälzer Wald aus der
: Gruß : Helmut Hallo Helmut, klar kenne ich Deine Ritterlings-Arbeit. Ich vermute fast, dass wir vom selben Pilz reden, aber unterschiedliche Namen dafür verwenden. Denn das Bild in Deinem Artikel zeigt jedenfalls klar rotbräunlich verfärbende Stiele und wäre für mich somit T. stans. Das Problem der Artabgrenzung dieser beiden Arten (stans und striatum) ist ja nicht neu. Und irgendwie machts jeder Mykologe anders. Wenn man sich die Publikationen so durchliest und vergleicht, dann ist für die meisten die Pseudoringzone das ausschlaggebende Merkmal. Wie ich aber bei meinen hunderten oder eher tausenden von fracticums schon erfuhr, ist diese Pseudoringzone durchaus altersabhängig. Alte fracticum zeigen dieses Merkmal in der Mehrheit der Fälle nicht mehr. Nach den meisten Bestimmungsschlüsseln müsste ich die dann als stans bestimmen! Andere Autoren nehmen die Hutgröße (bis 6 cm = stans, bis 12 cm = striatum) her, wieder andere die Deutlichkeit bzw. Färbung der eingewachsenen Hutfasern (deutlich und dunkel braun = striatum, weniger deutlich und heller braun = stans) und letztlich gibt es da auch noch das Merkmal der Fleisch- bzw. Stieloberflächenverfärbung (braunrot verfärbend = stans, ohne Verfärbung = striatum). Da ich mit der mehr oder weniger deutlichen Hutbefaserung auch nicht wirklich gut zurechtkam, blieb mir das Merkmal der Flesichverfärbung, das bei meinen bisherigen Funden auch immer zu relativ kleinen Fruchtkörpern korrelierte. Daher sind diese Pilze für mich Tricholoma stans. Unter T. striatum stelle ich mir einen größeren Pilz im Habitus und Aussehen von T. fracticum vor, der wohl lediglich durch das Fehlen des Hautbändchend an der Farbgrenze des Stiels und durch stärker eingewachsen-faserige Hutoberfläche abzutrennen ist. Abgesehen von den ökologischen Differenzen Kalkmagerrasen mit Kiefern und Kiefernsteppenheide gegenüber Flechten- und Sand-Kiefernwald. Du vermerkst ja für deine striatum-Kollektionen auch schon, dass diese Pseudoringzone offenbar recht variabel ist und wohl doch nicht so als tolles Merkmal taugt, wie es so klar in den bestimmungsschlüsseln steht. Wenn sie da ist, wunderbar! Wenn sie nicht das ist, tja ..... Ums nochmal kurz zusammenzufassen: Entscheidend für mich für die Benennung meiner Sandkiefernwald-Rotbraunhütigen Ritterlinge war die immer vorhandene recht deutliche Fleckung beim Handling mit den Pilzen und auch eine rosabraune Tönung beim Anschnitt alleine. Solche Verfärbung ist für T. striatum in der Literaur meines Wissen nirgends berichtet und auch die unter diesem Namen abgebildeten Pilze zeigen das nicht. Zweiter Hinweis war für mich die Größe, denn meine Kollektionen waren eigentlich mit wenigen Ausreißer-Einzelfruchtkörpern stets kleinwüchsige Pilze, insgesamt der kleineste der rotbraunen Ritterlinge für mein Empfinden. Generell noch kleiner als T. ustale. Und tendenziell hatten die Fruchtkörper innerhalb einer Kollektion jeweils mehrheitlich keine Pseudoringzone, was eben auch für stans spricht.
beste Grüße,
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