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Pilze Pilze Forum Archiv 2009

Von Tränen und Scheibchen

Geschrieben von: Seraph
Datum: 3. April 2009, 14:59 Uhr


Liebe Forengemeinde,

der eine oder andere hat sich sicherlich meine Beiträge von gestern und heute angeschaut, und sich vllt gefragt, wo und wie die Bilder zustande gekommen sind. Ich kann sagen, ich wohne hier in einer recht naturbelassenen Ecke mit viel Wald und vor allem recht unterschiedlichen Biotopen. Jetzt, wo der Schnee überwunden, der Regen zumindest hier in der Nordeifel ein Ende hat, krieche ich wieder, bewaffnet mit Digitalkamera, Lupe und Rasierklingen, über Feld und Flur...aber kaum schaut man sich die ersten Subtrate an, so hat man auch schon dutzende mykologische Objekte vor der Linse. Leider sind viele dieser Objekte zu klein, und wollen sich damit wohl nicht so recht mit den "normalen" Möglichkeiten meiner Digicam arrangieren. Aber zum Glück passt meine 10fach Lupe genau auf das Objektiv der kleinen Digitalkamera (Lumix Panasonic, Leica Objektiv), und so weitet sich das Spektrum der Möglichkeiten über die unzähligen Winzlinge aus. Doch halt, so ohne weiteres lässt sich etwas kleines nicht groß abbilden, denn Verwacklungseffekte und Unschärfte behindern den Weg zum anschaulischen Foto. Also bräuchte man normalerweise ein Stativ, dazu noch passendes Sonnenlicht, da der Blitz nicht eingesetzt werden kann. Da ich nicht der Besitzer eines Stativs bin, behelfe ich mir anderweitig. Wie das nun ausschaut, zeige ich euch hier in diesem Beitrag.
















Das Untersuchungsgebiet, eine alte Pferdewiese, daran angrenzend ein kleiner Waldpfad, hinten links läuft eine Hauptstraße vorbei. Der Wald besteht aus Schlehen, Erlen, Eschen, Pappeln und anderen Bäumen.

Eine praktische Konstruktion: die Pseudostativsubtratfesthaltvorrichtung. Immer gut, wenn man sowas dabei hat *lol*. Mit der Hand halte ich mich einfach am Untergrund fest und lege das Kameraobjektiv auf die Lupe, dann heißt es Stillhalten und schon kommen dabei gute Fotos heraus, vor allem bei optimalem Sonnenlicht.

Und zack, da ist die Art auch schon im Pixelquadrat. Mir kommen die Tränen ^^. Die Kopfige Gallertträne (Dacrymyces capitatus).


Die Suche geht natürlich weiter, noch auf demselben Stück Holz findet sich ein anderer, recht häufiger Waldbewohner: Propolomyces versicolor, das Holzscheibchen.

Manchmal tauchen auch irgendwelche Winzlinge auf, die unbestimmt bleiben. Dies hier ist ein Beispiel. Womöglich handelt es sich bei dem bis ca. 0,2 mm breiten Becherchen um eine Art der Gattung Micropeziza, doch erscheinen diese zumeist (nur?) auf herbicolen Substraten (Gräser, Seggen usw.). Falls ich ihn doch bestimmt kriege, kriegt auch er einen kleinen Beitrag hier.

Das war es vorerst mal, ich hoffe, ihr habt nun einen besseren Einblick in die kargen Gegebenheiten hier, man kommt auch mit wenig Gepäck hohe Berge hinauf :P.

Beste Grüße,
Kazuya aka Seraph

Beiträge in diesem Thread

Von Tränen und Scheibchen -- Seraph -- 3. April 2009, 14:59 Uhr
Re: Von Tränen und Scheibchen -- Gábor -- 3. April 2009, 15:32 Uhr

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