Liebe Besucher dieser Webseite,

sollten Sie nur aufgrund des Aufmachers per Suchmaschine auf dieser gelandet sein, und nun eine
prosaische Fortsetzung einer montaglichen Fernseh-Kochshow vermuten, muß ich Sie enttäuschen.
Das Folgende gibt kulinarisch sicher nicht viel her. Aber weiter lesen kann auch nicht schaden,
denn in diesem Pilzforum geht es mitunter auch appetitlich zu. Mal mehr, mal weniger.
So geht das Gerücht, daß sich im Reich der Pilze die einen oder anderen Delikatessen finden lassen.
Sogar solche, die ganz ohne Beigabe von Dill was hermachen.

Hallo Forum,

Speisepilze standen an diesem Wochenende bei mir auf dem Plan. Die ganze Ritterlingshatz der
vergangenen Wochen hatte mich hungrig gemacht. Ich hätte mir sogar leckere Röhrenpilze in die Pfanne
gehauen - hätte es denn welche gegeben. Irgendwas scheint den Teilen in diesem Jahr zu fehlen.
Allerdings bin ich nicht einer wie der Schdaipilz der sich, wie sein Nick verrät, mykophagisch eher einseitig
zu ernähren scheint. Nein – ich nehme alles was mundet. Man braucht nur wissen, wo man suchen muß.

Unter Birken:

kann man so manch aufregenden Fund machen. Osteuropäer würden frohlocken!
Bis auf den großen rechts, den ich manchmal in kleinen Mengen im Mischgericht verstecke, halte ich das
alles für kulinarische Giftpilze. Sie sind es aber auch so. Der linke roh die oben ohne Vorbehandlung.

Der hier

ich weiß nicht recht, soll angeblich für nordische Naturvölker von Interesse sein. Allerdings nicht aus
kulinarische Gründen.

So richtig lecker

kommen diese daher. Einmal daran riechen, und ich bin für die nächsten zwei Stunden bedient.
Schmecken tun sie übrigens genau so.

Den hier

hatte sich schon ein fußloser Tausendfüßler erobert. Ansonsten – wer sich nach meinem Aufsatz
vor zwei Wochen gewundert hatte, welche Art von Cortinarien ich verschlinge. Genau diese. Zum Mischen
perfekt. Schön zart, allerdings weitestgehend geschmacksneutral.

Hier eine kleine Werbeunterbrechung:

Der hat so gar nichts mit dem Thema zu tun. Man könnte ihn höchstens für die bisher vorgestellten
Arten sehen. Maximal ein Stern.

Wenn denn schon kaum brauchbare Sachen zu finden sind, lohnt es sich um diese Jahreszeit zumeist,
nach Halllimäschern Ausschau zu halten. Da sind sie auch schon.

Die gesamte Ausbeute eines Wochenendes Ende Oktober. Zählt mal. ;-(( Ich hoffe, da kommt noch was nach.

Etwas Entschädigung brachten diese hier:

Obwohl einige Pilzfreunde das nicht so gerne sehen. Angeblich steht mit deren
Kommen das Saisonende vor der Tür. Aber – tut es das nicht immer?!

Nun zum eigentlichen Anliegen. Freunde der tauben Pilze werden das Problem kennen. Ist das nicht herrlich,
wenn man sich die brennende und schmerzende Zunge an erfrischendem Nass kühlen kann, nachdem man
sich diese eben wieder an den Lamellen eines ansonsten friedlich aussehenden Täublings verbrüht hatte.

Ich habe da das Gegenmittel schlechthin entdeckt:

Damit die Zunge auch für weitere Kostproben sensibel bleibt. ;-) Riesenvorteil an der Sache. Wenn der
Täublingsfreund mal in pilzarmen Zeiten durch den Wald streift, kann er sich, wann immer er will, ein
zartes Gefühl von queletii, sardonia und badia verschaffen. Ans Original kommt es zwar nicht heran,
aber immerhin.

Mir hat es jedenfalls weiter geholfen. Nicht bei denen hier,

aber bei manch ähnlich ausschauendem Exemplar. Die Türkischen Tauben sind übrigens lecker.

Zum Abschluß noch ein Schnäppchen:

Der erste und einzige am letzten Wochenende. Ich bin sicher, da kommen noch mehr.

Sollten hier tatsächlich Freunde von Kochsendungen gelandet sein, so bitte ich um Vergebung.
Für Pilznamen hatte ich heute keine Zeit. Vielleicht hat ja noch jemand welche über.

Grüßlis Ingo