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Pilze Pilze Forum Archiv 2009

Halloween im Unterholz

Geschrieben von: Ingo
Datum: 2. November 2009, 23:38 Uhr


Hallo Leute,

angesichts der hier in den vergangenen Tagen gezeigten Hammerfunde überkommen mich gerade
leichte Zweifel, ob ich mit meinem banalen Zeugs noch irgendwen hinterm Ofen hervor locken kann.

Wer von uns wohnt schon alles in exponierten Kalkgebieten, zusammen mit grünen, violetten und gelben
Klumpfüssen?! Mich für meinen Teil würde es allerdings etwas überfordern. Hatte ich übrigens schon
mal erwähnt, dass mir bisher auch noch nie ein leibhaftiger Saftling begegnet ist?

Da bleibt einem wohl oder übel nur die "Hausmannskost", auf die man so in der Brandenburgischen
Streusandbüchse trifft. Das erhöht allerdings die Chancen, daß es hier ein paar Leute gibt, die sich damit
etwas auskennen.

An Pilzen mangelt es im Moment nämlich nicht. In meinem Wandlitzer Buchenrevier traf ich welche an, die
laut Literatur zu Tausenden auftreten können. Obwohl ich dort seit knapp 20 Jahren regelmäßig aufkreuzte,
hatte ich bisher noch nie das Vergnügen:

Auf den ersten Blick sah es aus, als würden irgendwelche Gräser keimen. Allerdings wuchsen die
grazilen Fruchtkörper direkt auf dem Buchenlaub. Tausende war auf jeden Fall stark untertrieben.
Es sollte sich wohl, mangels Alternativen, um Macrotyphula filiformis, die Binsen-Röhrenkeule handeln.

Mit dem nachfolgenden Fund könnte es Kummer geben, denn ich habe ihn im Wald gelassen.
Ganz bestimmt der ungesicherte Erstfund der berühmten, goldgelben Helmlingskoralle.

Bislang hatte ich dort immer nur Ramaria stricta gefunden. Da der Fruchtkörper recht jung war,
konnte ich manches Detail erst auf dem heimischen Computer erkennen. Wohl eher was anderes
als R. stricta. Eventuell Verwandtschaft von R. aurea. Kann da eine was mit saurem Buchenwald?

Ebenfalls von dort und in Massen:

Welcher der Beiden ist es denn nun? Vom Biotop her sollte Stropharia caerulea eher auf kalkhaltigen
Böden zu finden sein. Leider habe ich nicht daran gedacht, ein Bild von den Lamellen anzufertigen.

Etwas einfacher ist es hier:

andeutungsweise zu erkennen – der rötliche Hutrand. Der Herbstrotfuß ist eigentlich der
einzige seiner Art in dem Revier. Bis auf den einen Rubellus, den ich in 2006 dort mal fand.

Leider sehr rar in diesem Jahr – das einzige, kulinarisch verwertbare Büschel Hallimasch.

Vor drei Jahren standen sie dort etwa so zahlreich wie die Röhrenkeulen. Kommen die nun noch, oder
kann ich sie als Beinahe – Totalausfall verbuchen? Immerhin gab es noch ein gutes Pfund LILA (Lepista nuda)
zur Entschädigung. Die Bilder davon stehen noch im Pilzbuch.

Eine Begegnung der dritten Art gab es doch noch.

Nicht der kleine Becher, sondern die gelben Mini Lampions. So was habe ich bisher weder in Natura,
noch hier im Forum gesehen. Die fühlten sich recht robust an.

Ein kleiner, etwas unscharf geratener Bildausschnitt zeigt,

daß die Teile sogar schwarze Stielchen hatten. Moose, Schleimpilze oder doch nur ein verspäteter
Helloweenumzug am 1. November? Kann mir da wer weiter helfen? Der Becher dürfte wohl wieder
aus dem Umfeld von Peziza varia stammen.

Vielen Dank schon mal und LG Ingo

p.s. von Saftlingen darf ich wohl noch weiter träumen

Beiträge in diesem Thread

Halloween im Unterholz -- Ingo -- 2. November 2009, 23:38 Uhr
Re: Halloween im Unterholz -- Lothar -- 3. November 2009, 00:12 Uhr
Re: Halloween im Unterholz -- Ingo -- 3. November 2009, 22:47 Uhr
Re: Halloween im Unterholz -- Ingo Wagner -- 3. November 2009, 00:25 Uhr
Re: Halloween im Unterholz -- Ingo -- 3. November 2009, 22:55 Uhr
Re: Halloween im Unterholz -- Peter S. -- 3. November 2009, 07:06 Uhr
Re: Halloween im Unterholz -- Ingo -- 3. November 2009, 22:59 Uhr

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