Hallo Lothar,
etwas störend find ich auch, daß die deutsche Nomenklatur Doppelbenennungen zuläßt. Beispiel: Eichen-Cystiedenrindenpilz, einmal den Hyphodontia quercina (GpBaWü I, 238) und dann auch Peniophora quercina (GpBaWü I, 281). Bei den Pilzbenennungen ist doch sonst so viel Phantasie unterwegs, daß man sich da was einfallen lassen könnte. Zumal die sich ja schon makroskopisch nicht wirklich gleichen.
Viele Grüße, Martin
: Liebe Ditte,
: da gibts noch ganz andere Sachen. Es ist zum Beispiel durchaus ein Markt -
: man kann Geld dafür bekommen, zu Ehren anderer Gattungen oder Arten zu
: benennen. Es gibt z.B. Käfer, die in Schleimpilzen leben, ich glaube die
: Gattung heißt Agathidium. Und na ja - da gibts jetzt Arten, die heißen A.
: rumsfeldii und A. bushii. ..... Da hörts eigentlich auf, oder?
: Was aber passiert, wenn zwei Leute denselben Pilz entdecken und jeweils
: anders benennen? Sowas kommt aber vermutlich nicht vor...
: Das kommt durchaus vor. Dann gilt die Prioritätsregel. Die zuerst erschienene
: Publikation zählt. Vorausgesetzt, er begeht nicht irgendeinen Formfehler
: (z.B. fehlende Diagnose). Oder bei Umkombinationen: fehlendes Basionym.
: Wer den Pilz zuerst gefunden hat, ist wurscht.
: Ich erinnere mich, es ist noch nicht soo lange her, da beschrieb Manfred
: Enderle Psathyrella sacchariolens, im gleichen Jahr Ayer P. suavissima.
: Ich glaube, die Experten sind sich heute noch nicht einig, welcher Name
: gilt. Der reinen Priorität nach P. suavissima (ich glaube 2 Wochen
: früher), aber dem Ayer wurde ein Formfehler nachgesagt, der
: unterschiedlich bewertet wird (ich weiß es nicht genau - wenn ich ehrlich
: bin, ist es mir auch ziemlich wurscht). Der Pilz ist wichtiger, den Fand
: ich vor 2 Jahren zum ersten Mal. ;-)
: Liebe Grüße von
: Lothar