Hallo Andreas!

: Wirfst Du mir da Schlampigkeit vor?

Würde ich nie machen, das ganze war natürlich mit einem lächelnden Auge geschrieben.

: Ich sagte übrigens auch nur "sieht
: nach cinerea aus".

Hab´ ich doch gesehen!

: Wie Du sicherlich selbst weißt, ist diese Ecke
: ziemlich schwierig. Was soll man da also mehr dazu sagen? Ich kreig ja
: noch nicht mal alle Frischkollektionen vernünftig auseinander,

Das ist das, was mich immer tröstet.

: Tja, vielleicht nimmst Du einfach den Schlüssel zu ernst? Ich habe nie
: behauptet, dass der immer und an allen Stellen prima funktioniert. Es ist
: ein provisorischer Arbeitsschlüssel, der sicherlich nicht der Weisheit
: letzter Schluss ist. Aber gerade an der Stelle mit den Sporengrößen habe
: ich nun noch kaum mal Schwierigkeiten gehabt.

Ich habe wohl nicht mit der Möglichkeit gerechet, dass ich mit dem Beitrag so ernst genommen werden kann. Die Basis ist eigentlich der gleiche Schalk wie das "132.Chromosomenpaar" und die "verkehrt im Ascus liegende Spore" gewesen.

Dass dein Schlüssel provisorisch ist, betonst du ja oft genug, ich erwarte da lang noch keine Perfektion, die Punkte habe ich absichtlich überspitzt.

Obwohl du natürlich den Vorteil von schon getätigter Mollisien-Forschung hast, du musst nicht beim Schlüsselergebnis enden, sondern kannst dann mit deinen Notizen zu den Arten im Schlüssel gegenlesen. Mit dieser Option kann man dann natürlich einige Fragezeichen entkräften und ist sicherer.

: Ob die Braunfärbung der Randzellen ein Merkmal ist bin ich mir nicht sicher.
: Man sieht schon mal Unterschiede, aber die sind kaum in Worte zu fassen
: und taugen wohl als Schlüsselmerkmal nix.

Tja, das ist das dumme. Erst mal muss man alles über Jahre beobachten und dokumentieren, um nach Jahren festzustellen, dass es doch als Merkmal nicht taugt.

: ....., aber vielleicht legst Du zu hohe Ansprüche an die
: Eindeutigkeit der Arten an?

Kann sein! Ich versuche eine (eventuelle) Art von der anderen durch irgendwelche vorhandenen und nicht vorhandenen Merkmale abzugrenzen. Aber wer weiß, vielleicht sind sie ja nicht gegeneinander abgrenzbar? Zumindest momentan nicht.

: Ein Gallenröhrling der
: nicht bitter schmeckt ist trotzdem einer, auch wenn des Anfängers
: Hauptmerkmal fehlt.

Naja, gab ja auch schon Leute, die den als Varieät beschrieben haben.
Besser finde ich aber die Variante, dass man das Merkmal entschärft, z.B. mit "oft deutlich bitter"

: Warum bei Mollisia so streng?

Dinge, die ich begreife, lassen mich viel ruhiger schlafen. Dinge, die sich verweigern, machen mich wuschig.

: Außerdem sind die Sporen zu klein und die Form ist auch ein klein wenig
: anders. Bei lividofusca hast Du meistens eine recht große Anzahl etwas
: bumerangartig gebogene oder bananenförmige Sporen und nicht nur so plumpe
: aber eigentlich "gerade" Sporen. Liegt vielleicht an der Länge,
: denn lividofusca geht doch deutlich über 10 µm raus mit 9-12 µm (über den
: Daumen) gegenüber 7-10(11) (über den anderen Daumen) für cinerea.

Aber nur, wenn du von reifen Sporen ausgehst.
Ich wünsche mir da von Martin Mikrobilder in der in einem später veröffentlichten Beitrag angewandten "Stäublingssporen-Qualität", möglichst die größten freischwimmenden, damit da kein Bumerang unentdeckt bleibt.
Und den Versuch eines dünnen Schnittpräparates, dezent gepresst, bei geringerer Vergrößerung.

VG Ingo W