Hallo Lothar!

: Wie Ingo dachte ich entfernt an
: Arachnopeziza, war mir aber gar nicht sicher, in der Nähe zu sein (zu
: Recht, wie sich herausstellte).

Dann war das Rätsel wohl doch fast unbeabsichtigt mindestens gemein bis hinterhältig... ;)

: Übrigens: P.n. ist nach meiner Erfahrung heute viel häufiger als sagen wir
: vor 20 Jahren. Viele Jahre kannte ich die Art nur von einem einzigen Fund
: und P.n. galt auch bei anderen als sehr selten. Eine Einschätzung, die
: seit ein paar Jahren nicht mehr stimmt. Sehr Ihr das auch so?
: LG von Lothar

Zur Häufigkeit (und besonders zu deren Zunahme in den letzten 20 Jahren) kann ich nicht viel beitragen. Da ich erst seit Mitte 2007 unterwegs bin, kann ich kaum solche Beobachtungen gemacht haben. Letzten Winter fand ich an 3 Stellen welche, aber da hatte ich mehr Zeit und war sehr häufig im Wald. Diesen Winter wars der erste Fund, vielleicht weil ich die letzten Monate kaum unterwegs war.

Aber 4 Funde in 2 Jahren empfinde ich im Vergleich zu anderen Winter-Pilzen als nicht besonders auffallend häufig. Jedenfalls freue ich mich jedesmal sehr, wenn die Krackselei abseits jeder Wege durch solche hübschen Pilze belohnt wird. Vielleicht ist das mit ein kleiner (aber wohl unbedeutender) Grund für die scheinbare Seltenheit oder das angebliche Fehlen solcher Pilze - diese (in meinen wenigen Büchern, wenn überhaupt erwähnt, als "selten" bezeichneten) und interessanteren Pilze finde ich zufällig, wenn ich wie so oft denke: so, das wars, Du findest nie wieder nach Hause. Oder: da kanns doch gar nichts geben; oder: den beschwerlichen Hang hoch, och nö - und gehe gerade deshalb drauf los.
Einer meiner Funde lag in der Nähe eines Waldweges, die anderen hätte ich entlang der Wege niemals sehen können, beim letzen Fund konnte ich (nach 20 Minuten beim Aufstieg nichts als langweilender Schichtpilze) den Weg noch etwa 70 Meter Luftlinie weit unter mir gerade noch so erahnen - Du verstehst, worauf ich hinaus will?
Es kommt wohl immer darauf an, wo einen der mehr oder minder Zufall gerade hinversetzt. Vielleicht haben viele Schreiber von Artikeln und Büchern gar nicht die Zeit, solche Unwege zu gehen oder müssen sich schlicht auf Berichte anderer verlassen, die entlang der Wege laufen?
Wahrscheinlich gibts aber einfach mehr (Speise-)Pilz-Interessierte als früher, die Standorte (wenn auch nur zufällig) aufdecken. Je mehr Sucher, umso mehr Funde, gefällt mir besser und ist am ehesten logisch.

Summa summarum: ich habe wie immer keine Ahnung - wundere mich dafür aber umso mehr, wenn ich Büchern als "selten" oder "zerstreut" bezeichnete Pilze relativ häufig oder ab und an finde, dafür "häufige" oder untitulierte Pilze noch nie zu Gesicht bekam.

Das hat nicht viel zu Deiner Frage beigetragen, ich weiß...
Trotzdem viele Grüße,
Klaas