Hallo Dirk,

Du schreibst:

: der mit der auffälligen, dunklen velum-körnung in bildmitte (und auf bild
: zwei der aufgeschirmte links) haben rundlich-lentiforme sporen (ca. 8 x 6-7),
: so wie bei patouillardii/cordisporus, vielleicht etwas eckiger. aber
: dürften die hüte dann jung so freudig ocker sein?

Erstmal, ja, die Hüte dürfen das. So hab' ich die jungen Fruchtkörper schon oft gesehen. Es ist auch nicht außergewöhnlich, dass verschiedene Tintlingsarten gemeinsam fruktifizieren.

Schwieriger ist die Art zu bestimmen. C.patouillardii oder cordisporus? Falls man die beiden Arten trennt, scheint das patouillardii wegen der geringen Sporenmaße zu sein. Nach Flora Agaricina Neerlandica 6-9 x 6-8µm, ohne flaschenförmige Cheilozystiden, cordisporus 7,5-11,5 x 6,5-10, vereinzelt mit flaschenförmigen Cheilos. Gegenwärtig trenne ich die Arten, soweit ich das vermag, aber da es auch Übergänge gibt, ist das nicht in jedem Fall möglich. Ich denke eher, dass es sich um EINE je nach Substratangebot sehr variable Art handelt, wie es heute auch von vielen Mykologen gesehen wird, wobei dem Namen patouillardii dann die Priorität zukäme.

: die anderen haben elliptische sporen (ca. 6-7 x 10-11)und spitz zulaufende
: pileozystiden, wenn auch nicht so abrupt von der basis abgesetzt wie bei
: heptemerus dargestellt (bei ultje). käme also gut hin. habe aber noch
: keine sphaerozystiden gesehen. hmmm ...

Andreas hat ja bzgl. dieser Art schon mal auf die Keinporen verwiesen. Die wären für brevisetulosus zentral, für heptemerus (nach wie vor mein Favorit) exzentrisch. Auch spricht m.E. der Habitus gegen brevisetulosus, welche ich jung mit eher walzenförmigen Hüten kenne, wobei das nicht immer so sein muss.

Du siehst, die kleinen Tintlinge können zu großen Problemen werden. Wenn man ausgiebig mikroskopiert, lassen sie sich jedoch ganz gut bestimmen. Außerdem sind die Dung-Tintlinge mit ca.50 Species ganz gut überschaubar.

Beste Grüße vom Nobi