: Hallo,
: ich habe gerade eine Anfrage von einem Kollegen bekommen, die ich gerne an
: Euch weiterleiten würde: In der archäologischen Prospektion wird seit
: langem die Messung des Geomagnetismus eingesetzt. Durch rasterartiges
: Messen einer Fläche werden so unterirdisch verborgene Strukturen (Mauern,
: Gruben, Gräben etc.) sichtbar. Nun wurde beobachtet, daß auf einem
: Gelände, wo offenbar an verschiedenen Stellen Hasenboviste auftraten, die
: magnetischen Werte an deren Standorten höher lagen. Dies wurde durch
: gezieltes Nachmessen bestätigt.
: Ist es denkbar, daß die Boviste (auch andere Pilze?) so viel
: Eisen/Mangan/Magnetit produzieren, daß der Bodengehalt davon verändert
: wird?
: Viele Grüße, Martin
Hallo Martin,
mit seiner Aussage, dass Schwammerl keine Metalle produzieren, liegt Rudi sicher richtig. Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass sie keine magnetischen Eisenverbindungen, z. B. Magnetit bilden und anreichern könnten, wie dies bei anderen Organismen, wie z. B. den magnetotaktischen Bakterien und den magnetosensorischen Organen der Tauben auch der Fall ist.
Wie von Rudi vermutet wäre es auch möglich, dass der Hasenstäubling bevorzugt auf mit Eisenverbindungen (d. h. mit Magnetit) angereicherten Böden wächst.
Ich glaube aber, dass das beobachtete Phänomen eher auf die Bodenansprüche des Hasenstäublings zurückzuführen ist. Seine Standorte liegen vor allem auf nährstoffarmen Standorten, wie Weiden, Triften und Magerrasen. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass sich seine Mycelien besonders gerne dort entwickeln, wo die Bodenkrume über dem darunter liegenden Gestein relativ dünn ist. So liegen fast alle mir bekannten Standorte des Hasenstäublings auf ehemaligen Weidegebieten über Diabasgestein, in dem Magnetit enthalten ist. Das gilt jedoch nicht zwangsläufig auch für Standorte des Hasenstäublings über Kalkgestein.
Gruß – Schnuffel