Hallo Till,

: In Frankreich, wo diese dunklen Formen häufiger zu sein scheinen, würde man
: sie in der Tradition von E. Boudier wahrscheinlich Morchella umbrina
: nennen, auch wenn diese nicht so groß werden soll.

auch E. Boudier hätte den Fund wahrscheinlich unter M. vulgaris abgelegt - ich bin so frei und hänge die zugehörige Tafel dran:

Weiter möchte ich Dir noch einen Fund aus dem Allgäu zeigen, den ich ebenfalls in die vulgaris-Schublade stecken würde:

Zum Mikroskopieren haben die Maden leider nicht viel Brauchbares übrig gelassen. Ein Stück davon rette ich gerade im Dörrex - vielleicht finde ich am kommenden Wochenende Zeit, den Fund genauer anzuschauen. Der Vollständigkeit halber noch eine makroskopische Beschreibung:

Habitus: erinnert an die Silhouette einer Fichte Oberteil: 4-8 cm lang, unten 3,5-6 cm breit, nach oben bis 2-2,5 cm zugespitzt, am Stiel wulstig eingebuchtet, innen hohl, Wandung hellocker gefärbt Waben: 2-5 mm breit, bei älteren Frk. bis zu 11 mm breit, graubraun bis schwarzbraun, Leisten unregelmäßig, aber regelmäßiger vertikal als horizontal ausgerichtet, grau mit ockerfarbenem Reflex bis ockerfarben, im Alter teils rostfarben gefleckt, Wabenschicht 1-2 cm dick Stiel: 3-4 cm lang, basal 1,3-3,6 cm und am Hutansatz 1,1-1,9 cm breit, zum Hutansatz hin pyramidenartig verjüngt, zur Basis hin wulstig gefurcht und auf den unteren zwei Drittel innen fast vollständig gelappt ausgefüllt, im oberen Stieldrittel nahezu vollständig hohl, blass hellocker mit ockerfarbenen Flecken Geruch: spermatisch Ökologie: Östlich exponierte, auwaldähnliche Uferböschung auf feuchtem, kalkhaltigem Boden mit Bergahorn, Eschen, Heckenkirsche und Weißdorn; Bodenbewuchs aus Anemone, Giersch und Vielblütige Weißwurz.

Gruß, Andreas