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Pilze Pilze Forum Archiv 2009
Streifzug durch die Königsbrunner Heide
Geschrieben von: AK_CCM
Datum: 15. Mai 2009, 11:24 Uhr
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Hallo in die Runde, heute möchte ich euch zur Abwechslung ein paar Blütenpflanzen aus der Königsbrunner Heide zeigen - ich hoffe, das geht in Ordnung. Das Biotop zählt zu den Lechtalheiden und steht unter Naturschutz (NSG). Der Boden besteht aus Kalkschotter, den der Lech und insbesondere eiszeitliche Gletscher aus den Alpen herangeschafft haben, und einer dünnen Lössauflage. Teils tritt der blanke Schotter zutage. Die Pflanzengesellschaft ist ein Kalkhalbtrockenrasen, die Hauptheide neigt zum Trockenrasen. Zunächst ein paar Orchideen. Spannend finde ich hier, dass sie kleine Samen produzieren, die nur den Embryo enthalten und daher zum Keimen einen Pilzpartner benötigen. Der Name Knabenkraut beruht auf dem 2-knolligen, rundlich bis eiförmigen Überdauerungsorgan im Boden.
Das Kleine Knabenkraut (Anacamptis morio blüht bereits ab Mitte April im westlichen Bereich der Hasenheide. Während die Orchidee dort bereits am Verblühen ist, hat sie in der westlich davon gelegenen Hauptheide gerade ihren Höhepunkt:
Das Brandknabenkraut (Neotinea ustulata ssp. ustulata zählt für mich zu den schönsten Orchideen - mir gefällt vor allem der Kontrast der fast schon ährigen Blütenstände aus dunkel-weinroten, geschlossenen Knospen und weißen, geöffneten Blüten mit purpurnen Sprenkeln. Die Blütezeit jener Art beginnt jetzt. Funde kenne ich ausschließlich aus der Hauptheide.
Als Nächstes folgt der nicht minder schöne Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum), der bei uns in der Ecke als Heideröschen bekannt ist. Die farbenprächtigen Blüten des Kleinstrauchs duften intensiv nach Nelken. Wie der Gewöhnliche Seidelbast (D. mezereum) ist die Pflanze giftig.
Abschließend - schließlich handelt es sich ja um ein Pilzforum - noch ein paar Schwammerln, die ich der Gattung Samthäubchen (Conocybe) zuordnen würde. Hoffentlich hat die Aufsammlung die 2-tägige Lagerung überlebt, dann lege ich sie heute Abend noch unters Mikroskop. Hat schon wer Ideen, was ich da gefunden haben könnte? Es könnte sich um 2 Arten handeln, denn die linken 3 Fruchtkörper besaßen eine ausgeprägte Papille. Gruß, Andreas
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