Hallo, zusammen
Meine Prioritäten haben sich geändert.
Ich suche Pilze nicht mehr an den gleichen Orten wie früher.
Das hat seinen Grund:
"Meine" Wälder werden über die Jahre systematisch verwüstet.
Mit Harvestern umgepflügt.
Die letzten Hektare werden bald verloren sein.
Jetzt wollen sie auch noch ein Holzschnitzel-Kraftwerk bauen... "seufz"
So bin ich vermehrt in anderen Habitaten anzutreffen.
Ich stelle den Pilzen halt anderswo nach.
Ich krieche durch Pflanzungen, robbe über Schulhausböschungen, durch verwilderte Parkanlagen,
breche plötzlich aus dem Unterholz neben Wegrändern -
mehr oder weniger unauffällig:
es stellen sich neue Probleme mehr sozialer Art im Sinne von:
"He, Sie, was machen Sie da! Ich rufe die Polizei!"
Auch die Funde sind andere.
Etwa diese hübsche Conocybe.
Aus einem verwilderten Beet.
Sie war so nett, einfach zu bestimmen zu sein.
Ausschliesslich lecythiforme Kaulozystiden an der Stielspitze, sowie eine eindeutige Reaktion mit Ammoniumhydroxyd (Salmiakgeist).
Es bilden sich sofort nadelförmige Kristalle im Präparat.
Diese Kristalle bilden sich auch schon in 3% KOH.
Jedoch erstaunlicherweise auch in Kongorot.
Dazu meine Frage:
Ist das auch eine Lauge?
Conocybe tenera - Rotstieliges Samethäubchen
Ganz lieben Gruß, Harald Andres